Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Motiv
< lat. motivum (zu motivus Adjektiv ›antreibend‹);1(innerer) Beweggrund‹ (1525/ 26 Paracelsus; L339 Karl-Heinz Weimann), ⇓ "S133" später durch franz. motif gestützt: wirklich waren es verschlungene Motive, aus denen sein Wunsch erwuchs (Th.A183 Thomas Mann, Zauberberg 416); ⇓ "S127" seit Ende des 18. Jahrhunderts (1795 A075 Johann Wolfgang von Goethe, Lehrjahre, 1, 22, 160) ⇓ "S030" metonymisch
2thematische, bildliche oder musikalische Einzelheit (oft traditioneller Art)‹, nach gleichbedeutend ital. motivo, franz. motif (Mölk, in: Romanisches Jahrbuch 1991, 91ff.); zu (2) "Leitmotiv" (↑ "leiten").
motivieren
1etwas begründen‹, < franz. motiver (1767 Lessing; L081 FWb); heute meist
2jmdn. zu einer Handlung, Einstellung veranlassen‹, z. B. Schüler zur Leistung motivieren; dazu
unmotiviert (L264 Daniel Sanders 1871), z. B. unmotiviert lachen.
Motivation 1813 von ⇓ "S032" A231 Arthur Schopenhauer geprägt (7,74): Satz vom zureichenden Grunde des Handelns… kürzer, Gesetz der Motivation; zunächst Fachbegriff der ⇓ "S180" Psychologie und Pädagogik, heute ⇓ "S037" bildungssprachlich ›Wille bzw. Antrieb zur Leistung‹ (Leistungsmotivation).
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