Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Mond
ahd. mano, mhd. mane schwaches Mask. , gemeingermanisch (engl. moon), urverwandt griech. mene; vielleicht verwandt mit "messen" (der Mond als Zeitmesser); die Form Mon im 17. Jahrhundert noch üblich, Wieland braucht sie altertümelnd, erhalten in ↑ "Montag"; die Form Mond, die schon Luther bevorzugt, ist zunächst Nebenform zu ↑ "Monat"; schon mittelhochdeutsch haben sich maneund manotmiteinander vermischt, daher Mond noch bei den Dichtern des 18. Jahrhunderts häufig ›Monat‹; als Abschwächung aus manot mußte Mond stark sein, doch kommen schwache Formen, in denen manenachwirkt, bis ins 18. Jahrhundert vor, am häufigsten im Sinne von ›Monat‹, doch vgl. da gingen andre Sonnen und andre Monden auf (Goethe); der Himmelskörper reich belegtes literarisches Motiv: Augen hat des Menschen Bild, hingegen Licht der Mond (A131 Friedrich Hölderlin, In lieblicher Bläue 2,373/ 20), Der gelbe Mond ging auf im Regen sacht, / Und warf der Tänzer Schatten durch die Flur (G.A125 Georg Heym, Die Toten a. d. Berge). Die schwache Form des Genitivs liegt vor in Zusammensetzungen wie Mondenglanz, Mondenlicht, Mondenschein (in älterer Dichtung z. T. neben Mondschein usw.). Zum Mond im Volksglauben vgl. L140 HWDA. Neue Zusammensetzungen wie Mondlandung, Mondlandefähre; Mondlandschaft übertragen: die Mondlandschaft ausgebeuteter Haldenfelder (1963 Ch.Wolf, Der geteilte Himmel 222);Mondhof nennte wohl ein nächtiger Wanderer / Diesen Mondhof Lufterscheinung (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust II,8348);
Mondkalb Bezeichnung einer Mißgeburt, ⇓ "S001" weil man glaubte, daß sie unter dem Einfluß des Mondes entstanden sei: nicht ein natürlich Kind sondern ein Mondkalb (Luther), vgl. engl. mooncalf (1565), schwed. månkalf.
mondsüchtig im 15. Jahrhundert < lat. lunaticus (wie schon ahd. manodsioh).
ahd. mano, mhd. mane schwaches Mask. , gemeingermanisch (engl. moon), urverwandt griech. mene; vielleicht verwandt mit "messen" (der Mond als Zeitmesser); die Form Mon im 17. Jahrhundert noch üblich, Wieland braucht sie altertümelnd, erhalten in ↑ "Montag"; die Form Mond, die schon Luther bevorzugt, ist zunächst Nebenform zu ↑ "Monat"; schon mittelhochdeutsch haben sich maneund manotmiteinander vermischt, daher Mond noch bei den Dichtern des 18. Jahrhunderts häufig ›Monat‹; als Abschwächung aus manot mußte Mond stark sein, doch kommen schwache Formen, in denen manenachwirkt, bis ins 18. Jahrhundert vor, am häufigsten im Sinne von ›Monat‹, doch vgl. da gingen andre Sonnen und andre Monden auf (Goethe); der Himmelskörper reich belegtes literarisches Motiv: Augen hat des Menschen Bild, hingegen Licht der Mond (A131 Friedrich Hölderlin, In lieblicher Bläue 2,373/ 20), Der gelbe Mond ging auf im Regen sacht, / Und warf der Tänzer Schatten durch die Flur (G.A125 Georg Heym, Die Toten a. d. Berge). Die schwache Form des Genitivs liegt vor in Zusammensetzungen wie Mondenglanz, Mondenlicht, Mondenschein (in älterer Dichtung z. T. neben Mondschein usw.). Zum Mond im Volksglauben vgl. L140 HWDA. Neue Zusammensetzungen wie Mondlandung, Mondlandefähre; Mondlandschaft übertragen: die Mondlandschaft ausgebeuteter Haldenfelder (1963 Ch.Wolf, Der geteilte Himmel 222);Mondhof nennte wohl ein nächtiger Wanderer / Diesen Mondhof Lufterscheinung (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust II,8348);
Mondkalb Bezeichnung einer Mißgeburt, ⇓ "S001" weil man glaubte, daß sie unter dem Einfluß des Mondes entstanden sei: nicht ein natürlich Kind sondern ein Mondkalb (Luther), vgl. engl. mooncalf (1565), schwed. månkalf.
mondsüchtig im 15. Jahrhundert < lat. lunaticus (wie schon ahd. manodsioh).