Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
mitten
Zusammenfall von mhd. mittenund enmitten ( < inmitten), welche Formen zusammenfielen, indem in der letzteren Assimilation des n an m und Fortfall des e eintrat, vgl. den entsprechenden Vorgang bei ⇑ "zwischen", "weg"; daneben trat, mit Wiederherstellung des ursprünglichen in, ↑ "inmitten"; erstarrter Dativ Plural, vielleicht auch Akkusativ Singular Mask. des Adjektivs mitt (↑ "Mittag") zum Ausdruck einer zentralen Position; bereits ahd. mitten untar in (Otfrid), nhd. mitten unter ihnen; mittelhochdeutsch weiterentwickelt durch präpositionale Konstruktionen mit Dativ Singular mitten im See, in der Not, in der Woche, am Himmel, auf der Straße, aus der Versammlung bzw. mit Akkusativ: mitten unter sie (ahd. untar sie mitte), ins Herz, durch den Flußusw., doch kann man neben dem Akkusativ Singular Mask. auch direkte Fortsetzung der althochdeutschen Form annehmen: in mittan then weizi ›mitten durch den Weizen‹; allgemein üblich mitten neben lokalen Adverbien: mitten inne, mitten drin, mitten hinein, ungewöhnlich und trat mitten ein (Luther), durch: Bei Gott! der Apfel mitten durch geschossen (A222 Friedrich Schiller, Tell 3,3), mitten hindurch, mitten zwischen, mitten entzwei: Etwas mitten entzwey brechen (L004 Johann Christoph Adelung) (vgl. L012 Otto Behaghel, Syntax 3,193).mittenmang umgangssprachlich ⇓ "S159" norddeutsch »mitten drunter« (L264 Daniel Sanders), das Grundwort ist norddeutsch mundartlich ›unter, zwischen‹ (altengl. an gimang; engl. among), verwandt mit ↑ "mengen".
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