Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Mist
(ahd. ), altgermanisch, ursprünglich ›Absonderung aus dem tierischen und menschlichen Körper‹, erst weiterhin auf die damit durchmischte Streu bezogen; daher wohl heute im Österreichischen ›Müll‹ (vgl. L066 Jürgen Eichhoff, Karte 4–16), als Zusammensetzungen österr. und schweiz. MistkübelMülltonne‹ (↑ "Kübel"), österreichisch MistmännerMüllmänner‹ (↑ "Müll"); übertragen: es ist nicht auf jmds. Mist gewachsenjmd. hat es nicht selbst zustande gebracht‹ (vgl. L305 Christoph Ernst Steinbach); als ⇓ "S191" Schimpfwort zunächst »bäuerischer oder niederer personen«: botz mist… dort kumbt mein mann (Sachs; L059 DWb); umgangssprachlich ursprünglich ⇓ "S211" studentensprachlich (1846; L115 Helmut Henne/ L115 Georg Objartel) auch übertragen ›dummes Zeug‹, gesteigert Bockmist; dazu
misten ahd. miston, mhd. misten,
1düngenmisten oder tüngen (L200 Josua Maaler) und
2ausmisten‹: als er dem Augias den marmorstall gemistet (Wieland; L059 DWb); hierfür auch
ausmisten (16. Jahrhundert; L059 DWb, gebucht von L308 Kaspar Stieler), auch übertragen die alten, elenden übersetzungen auszumisten (Lessing; L059 DWb).
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