Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Minne
ahd. minna, verwandt mit ↑ "mahnen", daher ursprünglich wohl ›Denken an etwas‹; ⇓ "S075" mittelhochdeutsch gewöhnlich ›Liebe‹, geistig: Hohiu minne… machet / daz der muot nach hoher wirde uf swinget (Walther v. d.Vogelweide; F.Maurer, Die Lieder Walthers v. d. V., 31969, 2, Nr. 80), körperlich: nideriu minne… swachet / daz der lip nach kranker liebe ringet (ebenda), daher seit dem 15. Jahrhundert gemieden (aber L308 Kaspar Stieler s. v. meinen); neubelebt zuerst durch die Nachbildungen der ritterlichen Liebeslyrik im Göttinger Dichterkreis, heute historisch bzw. archaisch (so schon im früheren 20. Jahrhundert; vgl. L320 Trübner), auch scherzhaft; Zusammensetzungen Minnesang (mhd. minnesanc; Voß 1773), Minnesinger (mhd. ; wiederbelebt 1758f. Bodmer/ Breitinger), Minnelied (mhd. minneliet), neuer Minnedienst (L059 DWb).minnen (ahd. ) ›lieben‹, wie Minne(s. oben) im 18. Jahrhundert wiederbelebt, heute auch archaisch, scherzhaft, ebenso
minnig,
minniglich (ahd. minneglih) ›lieblich‹, wiederbelebt als »schmückendes Beiwort für ein .. Mädchen« (L320 Trübner).
ahd. minna, verwandt mit ↑ "mahnen", daher ursprünglich wohl ›Denken an etwas‹; ⇓ "S075" mittelhochdeutsch gewöhnlich ›Liebe‹, geistig: Hohiu minne… machet / daz der muot nach hoher wirde uf swinget (Walther v. d.Vogelweide; F.Maurer, Die Lieder Walthers v. d. V., 31969, 2, Nr. 80), körperlich: nideriu minne… swachet / daz der lip nach kranker liebe ringet (ebenda), daher seit dem 15. Jahrhundert gemieden (aber L308 Kaspar Stieler s. v. meinen); neubelebt zuerst durch die Nachbildungen der ritterlichen Liebeslyrik im Göttinger Dichterkreis, heute historisch bzw. archaisch (so schon im früheren 20. Jahrhundert; vgl. L320 Trübner), auch scherzhaft; Zusammensetzungen Minnesang (mhd. minnesanc; Voß 1773), Minnesinger (mhd. ; wiederbelebt 1758f. Bodmer/ Breitinger), Minnelied (mhd. minneliet), neuer Minnedienst (L059 DWb).minnen (ahd. ) ›lieben‹, wie Minne(s. oben) im 18. Jahrhundert wiederbelebt, heute auch archaisch, scherzhaft, ebenso
minnig,
minniglich (ahd. minneglih) ›lieblich‹, wiederbelebt als »schmückendes Beiwort für ein .. Mädchen« (L320 Trübner).