Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
mild(e)
ahd. milti, mhd. milte, germanisch (got. mildeis, engl. mild); mittelhochdeutsch bis frühneuhochdeutsch besonders1freigebig‹: Weil du so milde mit Geld zugibst(Luther), daher milde Hand: Gott in deine milden Hände / Legt der Mensch das dunkle Ende (A262 Georg Trakl, Herbstseele), nicht streng logisch verknüpft milde Stiftung, milde Gabe: dank ewer milten gab (Sachs; L059 DWb);
2"S012" Gegensatz zu "streng", von Personen und ihren Handlungen, im Sinne von ›nachsichtig‹: mildes Urteil (L059 DWb), auf den gemäßigten Ausdruck bezogen milde gesagt (L059 DWb), von Zuständen und Dingen (milder Winter, Wein, mildes Licht, milde Haft).
Milde ahd. milti;
1Freigebigkeit‹ noch bei A177 Gotthold Ephraim Lessing: weil die Mild' ihm im Gesetz geboten(Nathan 2,9); seit dem Althochdeutschen auch und heute vor allem
2Nachsicht‹: des königs milde (Goethe; L059 DWb), übertragen ›Weichheitdie gelbe Milde der Sonne(Böll; L337 WdG).
mildern (15. Jahrhundert) ›lindern‹: ein Urteil, eine Strafe, Frost, Schmerz, Sitten mildern.
mildtätig (L308 Kaspar Stieler 1691) nach mild(1) ›freigebig‹.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: mild(e)