Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Mikro-
odermikro-, auch: Micro-oder micro- ›klein, fein, gering‹, Bestimmungswort, vorwiegend in der Naturwissenschaft < griech. mikrós, beeinflußt von engl. micro(L010 AWb), ⇓ "S048" in Zusammensetzungen: Mikrochip, Mikrochirurgie (↑ "Chirurgie"), Mikrocomputer (↑ "Computer"), Mikrofiche, Mikrofilm (↑ "Film"), Mikrophon (s. unten) und Mikrowellenherd; fachsprachlich in Zusammensetzungen in der ⇓ "S169" Physik (›ein Millionstel‹), z. B. Mikrosekunde; im Gegensatz zu
Makro- oder
makro-, auch: Macro- oder macro- ›lang, groß, hoch‹ (↑ "mager"), < gleichbedeutend griech. makrós, in Zusammensetzungen Makrobefehl (↑ "Befehl"), Makrofauna (↑ "Fauna"), Makromolekül, Makrostruktur, im literarischen Kontext substantivisch: Nur die Peripheriehaut ist sich selber gleich; die Grenzscheide zwischen Makro und Mikro (A.A229 Arno Schmidt, Schwarze Spiegel; BA/ CD-ROM);
Mikroskop ›optisches Vergrößerungsgerät‹, im 17. Jahrhundert < gleichbedeutend lat. microscopium, belegt Dalhover 1687 (L081 FWb), gebucht L132 Johann Hübner 1709: Microscopium heist ein Vergrößerungs-Glas, darinne sich die kleinesten Dinge sehr groß praesentiren, daß man alles genau erkennen kan (ebenda);
mikroskopisch Adjektiv ›nur mit dem Mikroskop wahrnehmbar, sehr klein‹ zuerst Lavater 1777 Physiognomische Fragmente: mikroskopischen Thierchen (L081 FWb), wenn sich die Menschen recht darauf legen wollten die mikroskopischen Krankheiten zu studieren, sie würden die Satisfaktion haben, alle Tage krank zu sein (A178 Georg Christoph Lichtenberg, Sudelbücher 1,753);
Mikrokosmos »Kleinwelt« (L266 Daniel Sanders FWb), ›besonders mit Bezug auf die Welt des Menschen als Abbild des Universums‹, auch Mikrokosmus, im 16. Jahrhundert < lat. microcosmus < griech. mikrókosmos ›kleine Welt‹, zuerst Paracelsus 1536: der Corpus phisicum, das ist der Microcosmus (L081 FWb), Die innre Welt, sein Mikrokosmos, ist / Der tiefe Schacht, aus dem sie ewig quellen (A222 Friedrich Schiller, Wallensteins Tod, 955f.); fachsprachlich in der Biologie (›Welt der Kleinlebewesen‹); Gegensatz
Makrokosmos ›das (beseelte) Weltganze, Universum‹, auch Makrokosmus, wohl nach franz. macrocosme < lat. macrocosmus, zu griech. kósmos ›Weltordnung‹, gebucht L133 Johann Hübner 1712 (L081 FWb): Macrocosmus, das gantze große Rund der Welt, Himmel, Erde, Luft u. Wasser, in deren Vergleichung der Mensch Microcosmus, die kleine Welt genennet, und von den meisten dafür gehalten wird, daß unter beyden eine sonderliche Verwandtschaft sey (Sperander 1727; ebenda);
Mikrophon Kurzwort
Mikro, ›Gerät zum Übertragen von Schall‹, im 19. Jahrhundert < gleichbedeutend franz. microphone, gelehrte Bildung zu griech. phone ›Laut, Ton, Schall‹ Auch Veränderungen von Dynamik, Hall und Echo sind direkt am Mikro schaltbar (W.Sandner (Hrsg.), Rockmusik 1977, 92).
Makro- oder
makro-, auch: Macro- oder macro- ›lang, groß, hoch‹ (↑ "mager"), < gleichbedeutend griech. makrós, in Zusammensetzungen Makrobefehl (↑ "Befehl"), Makrofauna (↑ "Fauna"), Makromolekül, Makrostruktur, im literarischen Kontext substantivisch: Nur die Peripheriehaut ist sich selber gleich; die Grenzscheide zwischen Makro und Mikro (A.A229 Arno Schmidt, Schwarze Spiegel; BA/ CD-ROM);
Mikroskop ›optisches Vergrößerungsgerät‹, im 17. Jahrhundert < gleichbedeutend lat. microscopium, belegt Dalhover 1687 (L081 FWb), gebucht L132 Johann Hübner 1709: Microscopium heist ein Vergrößerungs-Glas, darinne sich die kleinesten Dinge sehr groß praesentiren, daß man alles genau erkennen kan (ebenda);
mikroskopisch Adjektiv ›nur mit dem Mikroskop wahrnehmbar, sehr klein‹ zuerst Lavater 1777 Physiognomische Fragmente: mikroskopischen Thierchen (L081 FWb), wenn sich die Menschen recht darauf legen wollten die mikroskopischen Krankheiten zu studieren, sie würden die Satisfaktion haben, alle Tage krank zu sein (A178 Georg Christoph Lichtenberg, Sudelbücher 1,753);
Mikrokosmos »Kleinwelt« (L266 Daniel Sanders FWb), ›besonders mit Bezug auf die Welt des Menschen als Abbild des Universums‹, auch Mikrokosmus, im 16. Jahrhundert < lat. microcosmus < griech. mikrókosmos ›kleine Welt‹, zuerst Paracelsus 1536: der Corpus phisicum, das ist der Microcosmus (L081 FWb), Die innre Welt, sein Mikrokosmos, ist / Der tiefe Schacht, aus dem sie ewig quellen (A222 Friedrich Schiller, Wallensteins Tod, 955f.); fachsprachlich in der Biologie (›Welt der Kleinlebewesen‹); Gegensatz
Makrokosmos ›das (beseelte) Weltganze, Universum‹, auch Makrokosmus, wohl nach franz. macrocosme < lat. macrocosmus, zu griech. kósmos ›Weltordnung‹, gebucht L133 Johann Hübner 1712 (L081 FWb): Macrocosmus, das gantze große Rund der Welt, Himmel, Erde, Luft u. Wasser, in deren Vergleichung der Mensch Microcosmus, die kleine Welt genennet, und von den meisten dafür gehalten wird, daß unter beyden eine sonderliche Verwandtschaft sey (Sperander 1727; ebenda);
Mikrophon Kurzwort
Mikro, ›Gerät zum Übertragen von Schall‹, im 19. Jahrhundert < gleichbedeutend franz. microphone, gelehrte Bildung zu griech. phone ›Laut, Ton, Schall‹ Auch Veränderungen von Dynamik, Hall und Echo sind direkt am Mikro schaltbar (W.Sandner (Hrsg.), Rockmusik 1977, 92).