Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Miete
1 ⇓ "S087" Fem. , ahd. miata, mieta, mhd. miete(engl. meed, got. mizdo), indogermanisch; ursprünglich allgemein ›Lohn‹, noch bei Uhland: Fährmann nimm die Miete; neuhochdeutsch ⇓ "S029" eingeengt ›Zahlung für die Benutzung von Räumlichkeiten in einem Gebäude‹, süddt. "Zins" (L171 Paul Kretschmer 334). In Zusammensetzungen war im 19. Jahrhundert die Form Miets- im Vordringen, jetzt aber wieder im Rückgang, vgl. Mietpreis, Mietvertrag, Mietwagen, aber noch "Mietskaserne" (↑ "Kaserne").mieten ahd. mietan; ›etwas gegen Bezahlung benutzen‹: ein Haus mieten (L308 Kaspar Stieler); auch allgemeiner eine Kutsche, ein Schiff, ein Klavier mieten, heute häufig ein Auto mieten; veraltet im Sinne von "dingen": einen Knecht, eine Magd, einen Aufwärter mieten; ⇓ "S115" entsprechend vermieten, ahd. firmieten, reflexiv Die gute… Stube vermiethete sich bald(Lewald; L264 Daniel Sanders).
Mietling mhd. (mitteldeutsch) miet(e)linc, früher allgemein ›einer, der um Lohn arbeitet‹. In A180 Martin Luther Johannes 10,12, im Gegensatz zu dem guten Hirten, daher jetzt, veraltend, nur mit dem Nebensinn der Unzuverlässigkeit.
2 ⇓ "S087" im 18. Jahrhundert < ⇓ "S150" niederdt. Miete ›zusammengeschichteter Haufe‹ ( < lat. meta›kegelförmiger Heuschober‹), danach ›die zum Überwintern von aufgeschichteten Feldfrüchten ausgehobene Grube‹: Wo goldener Weizen reift und die Gebinde / Des gelben Roggens trocknen in den Mieten (G.A125 Georg Heym, Fronleichnamsprozession).
1 ⇓ "S087" Fem. , ahd. miata, mieta, mhd. miete(engl. meed, got. mizdo), indogermanisch; ursprünglich allgemein ›Lohn‹, noch bei Uhland: Fährmann nimm die Miete; neuhochdeutsch ⇓ "S029" eingeengt ›Zahlung für die Benutzung von Räumlichkeiten in einem Gebäude‹, süddt. "Zins" (L171 Paul Kretschmer 334). In Zusammensetzungen war im 19. Jahrhundert die Form Miets- im Vordringen, jetzt aber wieder im Rückgang, vgl. Mietpreis, Mietvertrag, Mietwagen, aber noch "Mietskaserne" (↑ "Kaserne").mieten ahd. mietan; ›etwas gegen Bezahlung benutzen‹: ein Haus mieten (L308 Kaspar Stieler); auch allgemeiner eine Kutsche, ein Schiff, ein Klavier mieten, heute häufig ein Auto mieten; veraltet im Sinne von "dingen": einen Knecht, eine Magd, einen Aufwärter mieten; ⇓ "S115" entsprechend vermieten, ahd. firmieten, reflexiv Die gute… Stube vermiethete sich bald(Lewald; L264 Daniel Sanders).
Mietling mhd. (mitteldeutsch) miet(e)linc, früher allgemein ›einer, der um Lohn arbeitet‹. In A180 Martin Luther Johannes 10,12, im Gegensatz zu dem guten Hirten, daher jetzt, veraltend, nur mit dem Nebensinn der Unzuverlässigkeit.
2 ⇓ "S087" im 18. Jahrhundert < ⇓ "S150" niederdt. Miete ›zusammengeschichteter Haufe‹ ( < lat. meta›kegelförmiger Heuschober‹), danach ›die zum Überwintern von aufgeschichteten Feldfrüchten ausgehobene Grube‹: Wo goldener Weizen reift und die Gebinde / Des gelben Roggens trocknen in den Mieten (G.A125 Georg Heym, Fronleichnamsprozession).