Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Miene
um 1650 < franz. mine, auch Redewendungen⊚⊚ Miene machenAnstalt zu etwas machen‹, häufig negiert: er… machte keinerlei Miene, etwas aufzuklären(Th.A011 Thomas Bernhard, Auslöschung 256), gute Miene zum bösen Spiel machenLehnübersetzung von franz. faire bonne mine à mauvais jeu; ursprünglich ›Gebärde‹, dann eingeschränkt ›Gesichtszug‹: mit einer verächtlichen(Lessing; L059 DWb), feierlichen (Gellert; L059 DWb) Miene, veraltet ›Aussehen‹: Sie haben die Miene, nicht unbekannt unter dem schönen Geschlecht zu sein (Goethe, Briefe)
ohne eine Miene zu verziehenohne eine Gemütsregung erkennen zu lassen‹, bei Goethe ohne die miene zu verändern (L059 DWb); häufig im Plural, »das mannigfaltige und lebendige in dem bewegten gesichte hervorhebend« (L059 DWb): Die Alte blickte Robert erwartungsvoll an. Gefällt es? schienen ihre Mienen und Gesten zu fragen (A154 Hermann Kasack, Stadt 46), daher
Mienenspiel (1787; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt).
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