Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
melden
ahd. meldon, westgermanisch; ursprünglich ›etwas Verborgenes, Geheimes an die Öffentlichkeit bringen‹, dafür jetzt ›verraten‹, wie dieses mit persönlichem Objekt, vgl. A180 Martin Luther er heilete sie alle und bedrohete sie, daß sie ihn nicht meldeten (Matthäus 12,16); jetzt ›jmdm. etwas mitteilen‹, von dem man annimmt, daß es demjenigen, dem es mitgeteilt wird, noch nicht bekannt ist; bezogen auf eine Mitteilung, zu der man verpflichtet oder beauftragt ist, mit persönlichem Objekt (anmelden, Gegensatz "abmelden") ›jmdn. angeben, der im Begriff oder bereit ist zu erscheinen‹: der Diener meldete ihn seinem Herrn, im Partizip Prät. ›registriert‹: er ist auf dem Polizeibüro gemeldet, übertragen: Stunden der Nüchternheit, Augenblicke der Erschöpfung könnten sich melden (Schiller); ›sich für einen bestimmten Zweck zur Verfügung stellen‹, so namentlich reflexiv: es haben sich viele Bewerber auf die Stelle gemeldet. In der ⇓ "S010" Kanzleisprache bedeutete jmdn. meldenihn erwähnen‹, am längsten erhalten in obgemeldet; "vermelden" ahd. farmelden/ farmeldon: Wort der Kanzlei- und Komplimentiersprache: Ew. Wohlgeboren vermelde hierdurch schuldigst (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Brief vom 29.6.21);Meldung (L003 Johann Christoph Adelung 1777) ⇓ "S131" folgt den Bedeutungen des Verbs, ›durch die Medien verbreitete Nachricht‹.
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