Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Meier
ahd. meior, meiur ( < lat. maior), mhd. meier, zunächst im Frankenreich der Aufseher über die Knechte eines Landgutes. Seit dem 11./ 12. Jahrhundert1 ›Verwalter oder Pächter eines Gutes, z. T. Vertreter niederer Gerichtsbarkeit‹, bis ins 20. Jahrhundert. Mit Vererbung des Pachtverhältnisses und Teilung des Gutes
2 ›Erbpächter, Hofbesitzer‹ wie (1) mit regionalen Varianten; heute nur landschaftlich. Als ⇓ "S067" Familienname nicht im Mitteldeutschen. ⇓ "S055" Die Häufigkeit des Familiennamens ermöglicht dessen Gebrauch in dem Ausruf
⊚ Mensch Meier! und seit dem 19. Jahrhundert in Zusammensetzungen wie "Biedermeier" (↑ "bieder"), Heulmeier (L264 Daniel Sanders), Kraftmeier (L337 WdG), "Schlaumeier" (L059 DWb1872), ähnlich wie der süddeutsche Familienname Huber(↑ "Hufe") in Wühlhuber, Gschaftlhuber. Der jüdische Name Meier geht auf hebr. me-ir ›erleuchtend‹ zurück.
Meierei früher ›Hof eines Meiers‹, heute landschaftlich ›Molkerei‹;
abmeiern ›einem Meier die Pacht kündigen‹, heute nur übertragen Wenn nicht gerade auf Reisen, widmet sich der Kanzler auch weiterhin dem Geschäft des Abmeierns (1988 Der Spiegel, Nr. 5,27).
Hausmeier ⇓ "S124" Lehnübersetzung von lat. maiordomus. Nur auf fränkische Verhältnisse bezogen von Historikern gebraucht (1586; L059 DWb), häufig übertragen.
ahd. meior, meiur ( < lat. maior), mhd. meier, zunächst im Frankenreich der Aufseher über die Knechte eines Landgutes. Seit dem 11./ 12. Jahrhundert1 ›Verwalter oder Pächter eines Gutes, z. T. Vertreter niederer Gerichtsbarkeit‹, bis ins 20. Jahrhundert. Mit Vererbung des Pachtverhältnisses und Teilung des Gutes
2 ›Erbpächter, Hofbesitzer‹ wie (1) mit regionalen Varianten; heute nur landschaftlich. Als ⇓ "S067" Familienname nicht im Mitteldeutschen. ⇓ "S055" Die Häufigkeit des Familiennamens ermöglicht dessen Gebrauch in dem Ausruf
⊚ Mensch Meier! und seit dem 19. Jahrhundert in Zusammensetzungen wie "Biedermeier" (↑ "bieder"), Heulmeier (L264 Daniel Sanders), Kraftmeier (L337 WdG), "Schlaumeier" (L059 DWb1872), ähnlich wie der süddeutsche Familienname Huber(↑ "Hufe") in Wühlhuber, Gschaftlhuber. Der jüdische Name Meier geht auf hebr. me-ir ›erleuchtend‹ zurück.
Meierei früher ›Hof eines Meiers‹, heute landschaftlich ›Molkerei‹;
abmeiern ›einem Meier die Pacht kündigen‹, heute nur übertragen Wenn nicht gerade auf Reisen, widmet sich der Kanzler auch weiterhin dem Geschäft des Abmeierns (1988 Der Spiegel, Nr. 5,27).
Hausmeier ⇓ "S124" Lehnübersetzung von lat. maiordomus. Nur auf fränkische Verhältnisse bezogen von Historikern gebraucht (1586; L059 DWb), häufig übertragen.