Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Meer
ahd. meri, mhd. mer, urverwandt lat. mare, ⇑ "Moor", "Morast"; zu hohes Meer ↑ "hoch";1die das Land umfließende WassermasseDer König Karl fuhr über Meer(Uhland; L320 Trübner), Des Meeres und der Liebe Wellen(1840 A084 Franz Grillparzer, Titel eines Dramas);
2spezielle Teile des Weltmeeresdas Chinesische Meer, Rote Meer, dazu Plural: Freiheit der Meere (1918), auch Binnengewässer: Totes Meer, Steinhuder Meer;
3 der übertragene Gebrauch betont die »Fülle« (L320 Trübner)
⊚⊚ ein Meer von Tränen, in einem Meer von Blut waten, der Sünden großes Meer(P.Gerhardt; L320 Trübner), sich in dem meere von schönheit verlor (Goethe; L059 DWb) du [Gott] meer der wunder und der wonne(Hagedorn; L059 DWb).
Meerbusen (1605 L134 Levinus Hulsius) nach lat. sinus maritimus;
Meerjungfrau 1482 frühnhd. merjuncfrawe (Konrad von Megenberg; L059 DWb) »halb Fisch, halb Weib« (L320 Trübner), in der Heraldik häufig.
Meerkatze ahd. merikazza, 1561 L200 Josua Maaler die meerkatzeine übers Meer gebrachte Affenart‹;
Meerschweinchen zuerst L308 Kaspar Stieler 1691 ›ein übers Meer gebrachtes Nagetier, das wie ein Schwein quiekt‹, Meer wohl sekundär motiviert, vgl. M.Schlaefer, in: Festschrift R.Bergmann, 1997, 463ff.;
Meerschaum L305 Christoph Ernst Steinbach 1734 »aus Kleinasien eingeführte Tonerde, aus der Pfeifenköpfe geschnitten werden« (L320 Trübner).
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