Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Medaille
im 16. Jahrhundert als ›Schau- und Gedenkmünze‹ < franz. médaille wohl zu lat. metallum aus griech. métallon ›Metall‹ (2L175 Friedrich Kluge/ L175 Elmar Seebold); zunächst Federmann 1580 (L081 FWb), gebucht 1691 L308 Kaspar Stieler MedailleMünze mit figürlicher Darstellung oder Inschrift zur Erinnerung an eine Person oder ein Ereignis (nicht zum Zahlungsverkehr bestimmt und für besondere Leistungen überreicht)Der Bürgerpfuhl tritt auf die Bänke aus: / Pack, Pickel, Ehe, Bärte und Medaillen: (A010 Gottfried Benn, Nachtcafé V), redensartlich die Kehrseite der Medailledas Nachteilige einer an sich vorteilhaften Sache‹;Medaillon nach ital. medaglione (Augmentativbildung) über franz. médaillon (L245 2W.Pfeifer) entlehnt, gebucht 1710 (Nehring; L081 FWb) ›runde oder ovale Bildkapsel‹ u. a. bei Goethe 1796: ein Medaillon mit dem Bilde eines Frauenzimmers (ebenda), heute ›(an einer Kette getragene) kleine, flache Kapsel, die ein Bild oder ein Andenken enthältHier ein Medaillon, aus dem mir ein Vollbärtiger erheitert zusah: Jules Vernes? (A.A229 Arno Schmidt, Die Gelehrtenrepublik; BA/ CD-ROM); in der bildenden Kunst ›rundes, ovales Bildnis, Relief‹, in der Gastronomie für ›kleine, runde Fleisch- oder Fischstücke‹, Kalbsmedaillon.
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