Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
manch
ahd. manag, mhd. manec, maneger, gemeingermanisch (got. manags, altnord. mangr, engl. many). Das alte g noch in "mannigfach", "mannigfaltig"; ch ist zunächst im Auslaut entstanden und von da in den Inlaut übertragen; ursprünglich1 ›viel‹, wie noch die Ableitung ↑ "Menge" zeigt: sie hatten noch nicht manchen Gang getan (Wieland), doch würdigte er sie nicht manchen Blickes (G.Keller); besonders in der Verbindung mit sound wie: wie mancher Herkules war (›wie viele Herkulesse es gegeben hat‹) (Wieland), so manchen, als einer Kinder habe(Pestalozzi), so manchen Weg ich einschlug (Storm), allgemein üblich so (wie) manch nur noch emphatisch ohne Hinweis auf eine bestimmte Zahl. Auch sonst kann manch, gesteigert gar manch eine beträchtliche Zahl bezeichnen (dann immer mit stärkerer Betonung);
2 Bezeichnung einer unbestimmten Menge, zunächst und noch jetzt überwiegend singularisch, doch ist auch der Plural nicht selten; adjektivische Flexion, doch auch Nom. / Akk. Sg. Neutr. flexionslos: manch Stückchen; vereinzelt für das Maskulinum: manch Ritter (G.A.Bürger), am häufigsten vor einem anderen Adjektiv, das dann nicht, wie nach der flektierten Form, schwach, sondern stark flektiert wird: manch gutes Herz, auch manch harter Sturm (P.Gerhardt), manch knotigte Perücke (Hölty), manch bunte Blumen (Goethe); literarisch folgt auf neutrales manch auch die flexionslose Form: manch gülden Gewand (Goethe), südwestdeutsch mit dem unbestimmten Artikel: ein mancher Arm (Mörike), ein mancher blieb haften (V. v.Scheffel); verbreiteter seit Ende des 19. Jahrhunderts die umgekehrte Stellung, wobei manch unflektiert bleibt: manch ein Held, manch einem Helden(vgl. L012 Otto Behaghel, Syntax 1,401ff.).
mancherleizusammengezogener Genitiv Plural von mhd. maniger leie(n), (vgl. "allerlei", "einerlei"), 1469 mancherley (L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt), ›verschieden(artig)‹, daher pleonastisch mancherlei Art, wie undeklinierbares Adjektiv: mit mancherlei Früchten, mit bestimmtem Artikel: die mancherlei Folterschrauben (Schiller), das mancherlei frische Grün (Goethe), mancherlei ist des Lebens Wonn' und Weh(Goethe), auch (selten) adverbial (veraltet): unser Vater Abraham mancherlei versucht ist (Luther), ebenso veraltet mit Genitiv: der Gesinnungen waren mancherlei (Wieland), substantivisch die bunte mancherlei (Arndt; L059 DWb).
manchmal (Luther; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) ›ab und zu‹, im Gegensatz zu "selten" und "oft", veraltet mannigmal (vgl. L059 DWb), ↑ "mannigfach".
ahd. manag, mhd. manec, maneger, gemeingermanisch (got. manags, altnord. mangr, engl. many). Das alte g noch in "mannigfach", "mannigfaltig"; ch ist zunächst im Auslaut entstanden und von da in den Inlaut übertragen; ursprünglich1 ›viel‹, wie noch die Ableitung ↑ "Menge" zeigt: sie hatten noch nicht manchen Gang getan (Wieland), doch würdigte er sie nicht manchen Blickes (G.Keller); besonders in der Verbindung mit sound wie: wie mancher Herkules war (›wie viele Herkulesse es gegeben hat‹) (Wieland), so manchen, als einer Kinder habe(Pestalozzi), so manchen Weg ich einschlug (Storm), allgemein üblich so (wie) manch nur noch emphatisch ohne Hinweis auf eine bestimmte Zahl. Auch sonst kann manch, gesteigert gar manch eine beträchtliche Zahl bezeichnen (dann immer mit stärkerer Betonung);
2 Bezeichnung einer unbestimmten Menge, zunächst und noch jetzt überwiegend singularisch, doch ist auch der Plural nicht selten; adjektivische Flexion, doch auch Nom. / Akk. Sg. Neutr. flexionslos: manch Stückchen; vereinzelt für das Maskulinum: manch Ritter (G.A.Bürger), am häufigsten vor einem anderen Adjektiv, das dann nicht, wie nach der flektierten Form, schwach, sondern stark flektiert wird: manch gutes Herz, auch manch harter Sturm (P.Gerhardt), manch knotigte Perücke (Hölty), manch bunte Blumen (Goethe); literarisch folgt auf neutrales manch auch die flexionslose Form: manch gülden Gewand (Goethe), südwestdeutsch mit dem unbestimmten Artikel: ein mancher Arm (Mörike), ein mancher blieb haften (V. v.Scheffel); verbreiteter seit Ende des 19. Jahrhunderts die umgekehrte Stellung, wobei manch unflektiert bleibt: manch ein Held, manch einem Helden(vgl. L012 Otto Behaghel, Syntax 1,401ff.).
mancherleizusammengezogener Genitiv Plural von mhd. maniger leie(n), (vgl. "allerlei", "einerlei"), 1469 mancherley (L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt), ›verschieden(artig)‹, daher pleonastisch mancherlei Art, wie undeklinierbares Adjektiv: mit mancherlei Früchten, mit bestimmtem Artikel: die mancherlei Folterschrauben (Schiller), das mancherlei frische Grün (Goethe), mancherlei ist des Lebens Wonn' und Weh(Goethe), auch (selten) adverbial (veraltet): unser Vater Abraham mancherlei versucht ist (Luther), ebenso veraltet mit Genitiv: der Gesinnungen waren mancherlei (Wieland), substantivisch die bunte mancherlei (Arndt; L059 DWb).
manchmal (Luther; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) ›ab und zu‹, im Gegensatz zu "selten" und "oft", veraltet mannigmal (vgl. L059 DWb), ↑ "mannigfach".