Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
mäkeln
< ⇓ "S150" niederdt. mäkeln (niederländ. makelen) im 17. Jahrhundert aufgenommen (L308 Kaspar Stieler 1691), Ableitung zumaken, hochdt. "machen".1Geschäfte vermitteln‹, selten (z. B. A222 Friedrich Schiller, Kabale und Liebe 2,4), heute nur in der Form makeln, Makler. Schon niederdeutsch über das Herunterhandeln der Ware (wohl auch in Anlehnung an "Makel") entwickelt zu
2Unwillen, Mißfallen äußern‹, mit dem Merkmal des Verdrießlichen, so seit ca. 1750 in hochdeutscher Schriftsprache: 1769 Herder; A177 Gotthold Ephraim Lessing, Nathan 2,5; im Gegensatz zu ↑ "schimpfen" und wie "keifen" eher sprecherkennzeichnend, obwohl im Gegensatz zu keifen ein sachliches Motiv vorausgesetzt ist: A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust II,6467 Ihr Herren wißt an allem was zu mäkeln. Zu mäkeln(1)
Maklerursprünglich ⇓ "S151" niederländ./ mittelniederdt. mekeler, 1501 hochdt. makler (G.Richter, in: J.Dückert [Hg.], Zur Ausbildung der Norm der deutschen Literatursprache auf der lexikalischen Ebene, 1976,200), L308 Kaspar Stieler 1691 Makeler neben Maker. A222 Friedrich Schiller, Räuber 2,3 Der Satan… daß er dich zu seinem Mäkler gemacht hat. Die Form Makler überwiegt erst seit ca. 1900. Viele Zusammensetzungen, z. B. 1716 Börsen-Mäcklers (L277 Alfred Schirmer, Kaufmannssprache), Schiffmäkler (L033 Joachim Heinrich Campe 1810), Häusermäkler (L264 Daniel Sanders). Zu mäkeln(2) MäklerTadler« L003 Johann Christoph Adelung 1777),
MäkeleiTadelsucht, Krittelei‹ (Mäckeley Schiller; L059 DWb),
mäkelig (L264 Daniel Sanders) in bezug auf Speisen ›empfindlich, wählerisch‹; die Bedeutung (2) von mäkeln auch in
bemäkeln, (an etwas)
herummäkeln .
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