Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Mähre
ahd. mer(i)ha, mhd. märhe, altgermanisch (engl. mare), Fem. zu ahd. mar(a)h ›Pferd‹, ↑ "Marschall" ("Marstall"), daher zunächst ›Stute‹, so noch mundartlich, auch bei A075 Johann Wolfgang von Goethe, Reineke Fuchs 8,32: Liebe Frau Mähre! (nach der niederdeutschen Vorlage merje); ⇓ "S031" dann verächtlich ›schlechtes Pferd‹, daher Schindmähre (L308 Kaspar Stieler): statt seiner zwei glatten und wohlgenährten Rappen, ein paar dürre, abgehärmte Mähren(H.v.A160 Heinrich von Kleist, Michael Kohlhaas 13); landschaftlich auch ⇓ "S191" Schimpfwort für eine Frau, so schon ahd. merihun sun ›filius meretricis‹, ›Hurensohn‹: wer das Kind eine Mähre schilt(A222 Friedrich Schiller, Kabale und Liebe 2,6).
ahd. mer(i)ha, mhd. märhe, altgermanisch (engl. mare), Fem. zu ahd. mar(a)h ›Pferd‹, ↑ "Marschall" ("Marstall"), daher zunächst ›Stute‹, so noch mundartlich, auch bei A075 Johann Wolfgang von Goethe, Reineke Fuchs 8,32: Liebe Frau Mähre! (nach der niederdeutschen Vorlage merje); ⇓ "S031" dann verächtlich ›schlechtes Pferd‹, daher Schindmähre (L308 Kaspar Stieler): statt seiner zwei glatten und wohlgenährten Rappen, ein paar dürre, abgehärmte Mähren(H.v.A160 Heinrich von Kleist, Michael Kohlhaas 13); landschaftlich auch ⇓ "S191" Schimpfwort für eine Frau, so schon ahd. merihun sun ›filius meretricis‹, ›Hurensohn‹: wer das Kind eine Mähre schilt(A222 Friedrich Schiller, Kabale und Liebe 2,6).