Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Mahl
mhd. mal, seltene Plurale Mähler, jünger Mahle, ursprünglich identisch mit ↑ "Mal" (vgl. engl. meal), daher ›Essen zu einem bestimmten Zeitpunkt‹, anfangs spärlich, dann durch reichlichen Gebrauch in der Bibel in der gehobenen Sprache allgemein verbreitet: Einen zum Mahl… bitten (L308 Kaspar Stieler), seit dem 18. Jahrhundert besonders mit dem Merkmal ›feierlich‹: wir geben die Nacht ein festlich Mahl(A222 Friedrich Schiller, Macbeth 3,2); bezogen auf die Handlung Mahl halten (L308 Kaspar Stieler), zum mahle, zum mahle / die flaschen herbei! (Hölty; L059 DWb), dazu "Abendmahl", Festmahl, "Gastmahl", Mittagsmahl, Hochzeitsmahl, Nachtmahl. Mahlzeit mhd. malzit, ursprünglich bezogen auf die festgesetzte Zeit eines Gastmahls (vgl. L059 DWb), dann wie Mahl, aber weniger gehoben ›zubereitete Speisen‹ bzw. ›Handlung des Essens‹, als Segenswunsch vor und nach dem Essen gesegnete mahlzeit!, prosit, die mahlzeit!»gekürzt jetzt oft auch nur mahlzeit!« (L059 DWb); ironisch »im sinne von nichts da, ganz und gar nicht« (L059 DWb): prost Mahlzeit (A222 Friedrich Schiller, Wallensteins Lager 11).
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