Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Magd
ahd. magad, mhd. maget, germanisch außer nordisch (engl. maid, maiden); ursprünglich1 ›weibliches Kind bis zur Verheiratung bzw. dem Verlust ihrer Jungfernschaft‹ im Gegensatz zu "Frau", so noch bei Luther: eine jungfrau oder magd, die noch keine fraw geworden ist (L059 DWb), verdrängt von "Jungfrau", "Mädchen", literarisch noch in der Romantik: Thu auf, thu auf, vil schöne Magd (Des Knaben Wunderhorn 1819, Bd. 1, 15), ⇓ "S031" schon mittelhochdeutsch entwickelt zu
2 ›weibliche Person in einem Dienstverhältnis‹ im Gegensatz zu "Knecht" und synonym zu "Mädchen"(3), dazu Dienstmagd, Hausmagd, Küchenmagd (alle L308 Kaspar Stieler), speziell bezogen auf den landwirtschaftlichen Bereich, dazu Jungmagd, Viehmagd (beide L308 Kaspar Stieler); bis in die 20er Jahre (L269 Daniel Sanders/ L269 J. Ernst Wülfing) üblich, auch in literarischer (sozialkritischer) Prosa, »der ländl. Berufskreis herrscht vor« (L320 Trübner), veraltet; auch übertrageneine Kritik, die sich… zur Magd der Ereignisse (macht) (Enzensberger; L099 3GWb); ↑ "Mädchen".
Maid Fem. , Plural Maiden, mhd. meit, Zusammenziehung aus mhd. gleichbedeutend maget; ⇓ "S052" bis ins 16. Jahrhundert
1 ›Jungfrau‹ und
2 ›Dienerin‹; oberdeutsch
3 für Mädchen, vgl. den Schlager Was gehört zum Dirndlkleid? Eine fesche junge Maid; in der Bedeutung(1) seit der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts literarisch (nur Singular), später durch Ida v. Kortzfleisch (1897 Maidenschule, Maidenjahr usw.; L320 Trübner) und durch den ⇓ "S145" Nationalsozialismus – wortspielerisch auch als ⇓ "S094" Initialwort für Mut, Aufopferung, Idealismus, Demut (vgl. L320 Trübner) – neu belebt, dazu Arbeitsmaid ›Angehörige des weiblichen Arbeitsdienstes‹; heute v. a. spöttisch (vgl. L099 3GWb).
ahd. magad, mhd. maget, germanisch außer nordisch (engl. maid, maiden); ursprünglich1 ›weibliches Kind bis zur Verheiratung bzw. dem Verlust ihrer Jungfernschaft‹ im Gegensatz zu "Frau", so noch bei Luther: eine jungfrau oder magd, die noch keine fraw geworden ist (L059 DWb), verdrängt von "Jungfrau", "Mädchen", literarisch noch in der Romantik: Thu auf, thu auf, vil schöne Magd (Des Knaben Wunderhorn 1819, Bd. 1, 15), ⇓ "S031" schon mittelhochdeutsch entwickelt zu
2 ›weibliche Person in einem Dienstverhältnis‹ im Gegensatz zu "Knecht" und synonym zu "Mädchen"(3), dazu Dienstmagd, Hausmagd, Küchenmagd (alle L308 Kaspar Stieler), speziell bezogen auf den landwirtschaftlichen Bereich, dazu Jungmagd, Viehmagd (beide L308 Kaspar Stieler); bis in die 20er Jahre (L269 Daniel Sanders/ L269 J. Ernst Wülfing) üblich, auch in literarischer (sozialkritischer) Prosa, »der ländl. Berufskreis herrscht vor« (L320 Trübner), veraltet; auch übertrageneine Kritik, die sich… zur Magd der Ereignisse (macht) (Enzensberger; L099 3GWb); ↑ "Mädchen".
Maid Fem. , Plural Maiden, mhd. meit, Zusammenziehung aus mhd. gleichbedeutend maget; ⇓ "S052" bis ins 16. Jahrhundert
1 ›Jungfrau‹ und
2 ›Dienerin‹; oberdeutsch
3 für Mädchen, vgl. den Schlager Was gehört zum Dirndlkleid? Eine fesche junge Maid; in der Bedeutung(1) seit der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts literarisch (nur Singular), später durch Ida v. Kortzfleisch (1897 Maidenschule, Maidenjahr usw.; L320 Trübner) und durch den ⇓ "S145" Nationalsozialismus – wortspielerisch auch als ⇓ "S094" Initialwort für Mut, Aufopferung, Idealismus, Demut (vgl. L320 Trübner) – neu belebt, dazu Arbeitsmaid ›Angehörige des weiblichen Arbeitsdienstes‹; heute v. a. spöttisch (vgl. L099 3GWb).