Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
lutschen
(Kindleben 1781; L164 Friedrich Kluge), ostmitteldeutsch "nutschen" (L308 Kaspar Stieler 1691), ›saugen‹, ⇓ "S121" lautmalend: ein Eis lutschen im Sinne von ›saugend im Mund zergehen lassen‹ (vgl. in diesem Zusammenhang ↑ 2"lecken"), am Daumen lutschen, dazu ablutschen, auslutschen. Lutscher (1781; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) »püppchenartiger Sauglappen kleiner Kinder« (ebenda), ↑ "Schnuller"; jetzt zumeist ›großer Bonbon am Stiel‹, dazu landschaftliche Zusammensetzungen wie Dauerlutscher, Stundenlutscher und zahlreiche Synonyme, so Lolliball (Wortbildung aus der DDR), schlesw.-holstein. Lolli, schweiz. Schleckstengel, Zuckerstengel, südwestdt. ↑ "Schlotzer", ostmitteldt. Nutscher (↑ "nutschen"), österr. Schlecker (↑ "schlecken") usw. (vgl. L066 Jürgen Eichhoff, Karte 64 u. 4–31).
(Kindleben 1781; L164 Friedrich Kluge), ostmitteldeutsch "nutschen" (L308 Kaspar Stieler 1691), ›saugen‹, ⇓ "S121" lautmalend: ein Eis lutschen im Sinne von ›saugend im Mund zergehen lassen‹ (vgl. in diesem Zusammenhang ↑ 2"lecken"), am Daumen lutschen, dazu ablutschen, auslutschen. Lutscher (1781; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) »püppchenartiger Sauglappen kleiner Kinder« (ebenda), ↑ "Schnuller"; jetzt zumeist ›großer Bonbon am Stiel‹, dazu landschaftliche Zusammensetzungen wie Dauerlutscher, Stundenlutscher und zahlreiche Synonyme, so Lolliball (Wortbildung aus der DDR), schlesw.-holstein. Lolli, schweiz. Schleckstengel, Zuckerstengel, südwestdt. ↑ "Schlotzer", ostmitteldt. Nutscher (↑ "nutschen"), österr. Schlecker (↑ "schlecken") usw. (vgl. L066 Jürgen Eichhoff, Karte 64 u. 4–31).