Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Lümmel
(1565 Lümpel; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt; Lümmel bei Ayrer; L059 DWb), Ableitung des neuhochdeutsch nur noch mundartlich gebrauchten Adjektivs lumm (mhd. lüeme) ›schlaff, matt‹.1Flegel‹, wie schon bei Ayrer auch heute noch ⇓ "S191" Schimpfwort: Und in Kakanien würde überdies immer nur ein Genie für einen Lümmel gehalten, aber niemals wie es anderswo vorkam, schon der Lümmel für ein Genie(A199 Robert Musil, Mann 33); in der Familie auch abgeschwächt komm mal her, du kleiner Lümmel!, übertragen Das Eiapopeia vom Himmel, / Womit man einlullt, wenn es greint, / Das Volk, den großen Lümmel(Heine; L337 WdG).
2 (salopp umgangssprachlich) ›Penis‹ (L177 Heinz Küpper). Zu Lümmel(1)
lümmeln (L308 Kaspar Stieler 1691), eigentlich ›sich wie Lümmel betragen‹, dann auf die Haltung beschränkt ›sich in nachlässiger, unmanierlicher Weise setzen, legen, stellen‹ (Anfang des 19. Jahrhunderts Maler Müller; L059 DWb); dazu hinlümmeln, herumlümmeln. Verwandt mit ↑ "lahm".
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