Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
lullen
1 mundartlich ›saugen‹ (1517 Geiler von Kaisersberg; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) < gleichbedeutend ⇓ "S150" ⇓ "S151" niederdt./ niederländ. lullen; noch landschaftlich. DazuLulle umgangssprachlich ›Zigarette‹ um 1950 (W.L244 Wolfgang Pfeifer; nicht bei L201 Lutz Mackensen 1952): »Ich besorg mir mal'n paar Lullen« (A156 Walter Kempowski, Hundstage 404);
Luller ⇓ "S163" oberdeutsch ›Schnuller‹ (↑ "Schnuller", eigentlich ›der Saugende‹), früher auch umgelautet Lüller (1572 Fischart; L059 DWb).
2 1 ›leise singen‹ (1663 Schottel; L059 DWb), wohl lautnachahmend wie ↑ "lallen" (eigentlich »lulu singen«; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt; vgl. gleichbedeutend niederländ. lollen, lullen, engl. lull); lullt sie eine alte Weise (Heine); am üblichsten in Verbindung mit einer Zustandbezeichnung den Akkusativ regierend: ein Kind in den Schlaf, in Träume lullen; wie oft lull' ich mein empörtes Blut zur Ruhe (A075 Johann Wolfgang von Goethe, I,19,10,8); übertragen Die… Schwüle, die meine Gefährten in ein nickendes Dösen lullte(Th.Mann; L337 WdG); dazu ↑ "einlullen";
2 umgangssprachlich (L059 DWb: mundartlich) ›urinieren‹, ⇓ "S109" kindersprachlich auch lullern.
1 mundartlich ›saugen‹ (1517 Geiler von Kaisersberg; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) < gleichbedeutend ⇓ "S150" ⇓ "S151" niederdt./ niederländ. lullen; noch landschaftlich. DazuLulle umgangssprachlich ›Zigarette‹ um 1950 (W.L244 Wolfgang Pfeifer; nicht bei L201 Lutz Mackensen 1952): »Ich besorg mir mal'n paar Lullen« (A156 Walter Kempowski, Hundstage 404);
Luller ⇓ "S163" oberdeutsch ›Schnuller‹ (↑ "Schnuller", eigentlich ›der Saugende‹), früher auch umgelautet Lüller (1572 Fischart; L059 DWb).
2 1 ›leise singen‹ (1663 Schottel; L059 DWb), wohl lautnachahmend wie ↑ "lallen" (eigentlich »lulu singen«; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt; vgl. gleichbedeutend niederländ. lollen, lullen, engl. lull); lullt sie eine alte Weise (Heine); am üblichsten in Verbindung mit einer Zustandbezeichnung den Akkusativ regierend: ein Kind in den Schlaf, in Träume lullen; wie oft lull' ich mein empörtes Blut zur Ruhe (A075 Johann Wolfgang von Goethe, I,19,10,8); übertragen Die… Schwüle, die meine Gefährten in ein nickendes Dösen lullte(Th.Mann; L337 WdG); dazu ↑ "einlullen";
2 umgangssprachlich (L059 DWb: mundartlich) ›urinieren‹, ⇓ "S109" kindersprachlich auch lullern.