Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
lugen
ahd. luogen, mhd. luogen (verwandt engl. look), ›aufmerksam schauen, spähen‹, nur noch ⇓ "S163" oberdeutsch mundartlich (vgl. L171 Paul Kretschmer 457), von A222 Friedrich Schiller absichtlich gebraucht, um der Rede mundartliche Färbung zu geben (Lug, Seppi Tell 1,1), auch sonst zuweilen von neueren Schriftstellern (zuerst in Ritterromanen) verwendet: der Halbmond lugte scheu (Heine), Luget, gestrenger Herr (G.A111 Gerhart Hauptmann, Florian Geyer); schweizerisch uf WiderluegeAuf Wiedersehen‹. Tritt eine Sachbestimmung hinzu, bekommt lugen den Sinn ›hervorgucken‹, so noch gebräuchlich: eine Zeitung lugt aus ihrer Manteltasche. DazuLuginslandWachturm, Aussichtsberg‹ (1430; L164 Friedrich Kluge), ⇓ "S188" Satzname (⇑ "Springinsfeld", "Wagehals") ein Luginsland ist bald errichtet (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust II,11344).
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