Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Lotter-
ahd. lotar›leer‹ (verwandt mit ↑ "liederlich"), mhd. lot(t)er ›schlaff, locker‹; dazuLotterbett mhd. loterbette »faulbett, ruhebett« (L190 Lexer), dann mit moralischer Wendung in der Bedeutung ›(schlampiges) Bett, das als Liebeslager dient‹: der leimstengler warf noch darzu die gute schusterin auf das… lotterbett (Grimmelshausen; L059 DWb); von L033 Joachim Heinrich Campe statt "Sofa" in der »scherzhaften Schreibart« empfohlen (heute nur noch österreichisch). Vgl. Lotterleben (synonym Luderleben, ↑ "Luder"). Neben dem Adjektiv lotter stand ein gleichlautendes Substantiv mhd. lot(t)er ›Landstreicher‹ (so auch schon altengl. loddere); hieran schließt sich
Lotterbube (mhd. loterbuobe), eine eigentlich tautologische und insofern verstärkende Bildung im Sinne von ›zuchtloser Mensch‹ (↑ "Bube"); jetzt abgemildert ›Faulenzer, liederlicher, ausschweifend lebender Mann‹: ich war fleißig… wie eine Ameise, nun bin ich ein Lotterbube geworden (G.Hauptmann; L337 WdG). Noch landschaftlich
lottern, zunächst ›schlaff sein, herabhängen‹ (1588; L059 DWb), in dieser Bedeutung heute durch ↑ "schlottern" ersetzt; dann wie Lotterbett, Lotterbube moralisch gewendet und abgemildert ›liederlich, ausschweifend leben‹ (Schottel; L059 DWb); häufiger herumlottern. Zur niederdeutschen Nebenform loddern gebildetes
Loddel ›Zuhälter‹: Hermes. – Der Gott der Toten, der Loddl und der Diebe, sagte Jäcki (H.A056 Hubert Fichte, Hauptbahnhof 175);
lotterig ›schlampig, unordentlich‹, 15. Jahrhundert lotterisch, um 1840 (vgl. L059 DWb) lotterig (zuvor niederdt. loddericht bei Schottel; L059 DWb).
ahd. lotar›leer‹ (verwandt mit ↑ "liederlich"), mhd. lot(t)er ›schlaff, locker‹; dazuLotterbett mhd. loterbette »faulbett, ruhebett« (L190 Lexer), dann mit moralischer Wendung in der Bedeutung ›(schlampiges) Bett, das als Liebeslager dient‹: der leimstengler warf noch darzu die gute schusterin auf das… lotterbett (Grimmelshausen; L059 DWb); von L033 Joachim Heinrich Campe statt "Sofa" in der »scherzhaften Schreibart« empfohlen (heute nur noch österreichisch). Vgl. Lotterleben (synonym Luderleben, ↑ "Luder"). Neben dem Adjektiv lotter stand ein gleichlautendes Substantiv mhd. lot(t)er ›Landstreicher‹ (so auch schon altengl. loddere); hieran schließt sich
Lotterbube (mhd. loterbuobe), eine eigentlich tautologische und insofern verstärkende Bildung im Sinne von ›zuchtloser Mensch‹ (↑ "Bube"); jetzt abgemildert ›Faulenzer, liederlicher, ausschweifend lebender Mann‹: ich war fleißig… wie eine Ameise, nun bin ich ein Lotterbube geworden (G.Hauptmann; L337 WdG). Noch landschaftlich
lottern, zunächst ›schlaff sein, herabhängen‹ (1588; L059 DWb), in dieser Bedeutung heute durch ↑ "schlottern" ersetzt; dann wie Lotterbett, Lotterbube moralisch gewendet und abgemildert ›liederlich, ausschweifend leben‹ (Schottel; L059 DWb); häufiger herumlottern. Zur niederdeutschen Nebenform loddern gebildetes
Loddel ›Zuhälter‹: Hermes. – Der Gott der Toten, der Loddl und der Diebe, sagte Jäcki (H.A056 Hubert Fichte, Hauptbahnhof 175);
lotterig ›schlampig, unordentlich‹, 15. Jahrhundert lotterisch, um 1840 (vgl. L059 DWb) lotterig (zuvor niederdt. loddericht bei Schottel; L059 DWb).