Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Lot
mhd. lot, westgermanisch (altfries. lad, engl. lead) mit keltischer Entsprechung: mittelirisch luaide›Blei‹. Die ursprüngliche Bedeutung ›Bleiklumpen‹ hat sich nach dem verschiedenen Gebrauch spezialisiert und modifiziert.1Zunächst Blei als Gewicht verwendet‹, dann überhaupt ›Gewicht‹ (mhd. ; L059 DWb), endlich ein bestimmtes Gewicht (1/ 32 Pfund, 1/ 2 Unze); jetzt nur noch von Kaffee; dazu lötigein bestimmtes Gewicht habend‹, mhd. lœtecvollwichtig‹, vgl. dän. lødig ›gehaltvoll‹; sprichwörtlich Freunde in der Not gehen hundert auf ein Lot (Brant; L019 Wilhelm Borchardt) »die sog. Freunde sind im Ernstfall nichts wert« (L097 GWb) – weil sie leichtgewichtig sind.
2Senkblei der Schiffer‹ (1562 Mathesius; L059 DWb).
3Blei zum Schießen verwendet‹ (Wickram; L059 DWb), so am längsten in der Verbindung Kraut und Lot (Freiligrath).
4Richtblei bei Bauhandwerkern‹ (L308 Kaspar Stieler 1691); daher im Lot stehensenkrecht stehen‹, übertragen
etwas wieder ins (rechte) Lot bringenin Ordnung bringen‹ (L019 Wilhelm Borchardt); lotrechtsenkrecht‹.
5Metallmischung, die zum Verbinden von Metallstücken dient‹ (L144 Johann Karl Gottfried Jacobsson 1793), daher
löten , mhd. lœten.
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