Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Lohn
Mask. , ahd. / mhd. lon, gemeingermanisch (got./ altnord. laun), wurzelverwandt altslaw. lovu›(Jagd-)Beute‹, lat. lucrum ›Gewinn‹, griech. apolaúein ›genießen‹, vgl. griech. leía ›Beute‹. ⇓ "S077" Früher auch Neutrum, so noch A075 Johann Wolfgang von Goethe das Brecherlohn (Brief vom 25.12.18).1Gegenleistung für einen Dienst bzw. eine Arbeit‹, Lohn der Arbeiter im Gegensatz zum ↑ "Gehalt" der Angestellten und Beamten, ↑ "Honorar" der Künstler; »Vergeltung einer Handarbeit« (L004 Johann Christoph Adelung), kein steinmetzen, zimmergesellen noch tagloner sein lon… verspielen (1464/ 75; L059 DWb), entsprechend einem dienstboten lohn und kost geben; jmdm. lohn und brot geben (L059 DWb), heute noch: in Lohn und Brot steheneine Anstellung haben‹, »in älterer Sprache« (L109 Moriz Heyne) auch weiter gefaßt ärzt, welche ein gar ungerechten lohn… nemmen (Schuppius; ebenda); auch übertragen Mich gelüstete nicht nach dem theuren Lohn (A222 Friedrich Schiller, Der Taucher; 2.1,268);
2 im Sinne von ›Belohnung‹, »die nicht geschäftsmäszig bedungene.. vergeltung« (L059 DWb), den lohn der treue hast du halb errungen (Platen; L059 DWb), auch Lohn von Gott: dem fremden ritter gottes lohn zu wünschen (Wieland; ebenda), ebenso für böse Werke Das ist der lohn eines gottlosen Menschen (A180 Martin Luther, Hiob 20,29), insofern kann LohnNegatives einschließen: Undank ist der Welt Lohn. Dazu
lohnen ahd. lonon. Die Person, welche Lohn empfängt, steht dabei gewöhnlich im Dativ. Daneben ist der Akkusativ allgemein üblich, wenn lohnen bedeutet ›einem Arbeiter seinen Lohn auszahlen‹; er kommt aber auch sonst vor: den lohnt nicht Gold, den lohnt Gesang (G.A.Bürger), ihn lohnt Vergessenheit (Lenau). Man sagt jmdm. für etwas lohnen; die Leistung, durch die der Lohn verdient ist, kann aber auch im Akkusativ stehen: sie, die meine Liebe lohnt (Goethe), des Vaters untergehende Sonne lohnt das neue Tagewerk nicht mehr (Schiller); meistens neben einem Dativ der Person: das muß er mir mit seiner Zufriedenheit lohnen(Schiller). Die ältere Sprache gebraucht den Genitiv (noch bis ins 19. Jahrhundert) in es lohnt der Mühe neben jetzt allein üblichem die Mühe. Die Wendung vermischt sich frühzeitig mit es lohnt sich, vgl. das lohnt sich auch der Müh'(Wieland), es lohnt sich der Mühe nicht, daß man davon redet (Schiller) (vgl. ↑ "verlohnen"). Selten erscheint
löhnen mhd. lœnen, Nebenform von lonen; eigentlich ›Lohn auszahlen‹: so viel Dienstleute, als er löhnen konnte (Möser); in der Szenesprache ›bezahlen‹: Hat die überhaupt gelöhnt?(1981 B.A249 Botho Strauß, Kalldewey 10). Dazu
Löhnung
1Lohn der Soldaten, Sold; Auszahlung des Solds‹ (Duez 1664; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt),
2 allgemein ›Auszahlung des Lohns, ausgezahlter Lohn‹ (Möser; L059 DWb).
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Lohn