Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Lohe
1 Fem. , ›aufsteigende große Flamme‹, mhd. lohe Mask. / Fem. neben ablautendem mhd. louc(ahd. loug); verwandt mit ↑ "Licht". In Vergleichen: Der Baum ragt heraus wie von düsteren Flammen angezündet, eine kalte Lohe, die ein Dämon hatte aufschießen lassen (G.Heym, Der fünfte Oktober 1913, in: A002 Ahnung und Aufbruch122). Der Genitiv lichter Lohe ist mit Verkürzung verschmolzen zu ↑ "lichterloh"; indem man dieses als Adverb auffaßte, wurde daraus ein Adjektivloh"S183" rückgebildet (Sachs; L320 Trübner) im Sinne von ›lodernd‹; noch bei Th.Mann (⇓ "S015" literarisch, veraltet) wie die lohe Flamme (L097 GWb);
lohen ahd. / mhd. lohen, übertragen als Partikelverb auflohen: die zurückgedrängten Empfindungen, Entrüstung und Schreck, wieder auflohen zu lassen (Fontane).
2 Fem. , ahd. / mhd. lo Neutr. (Genitiv lowes), niederländ. looi, ›zum Gerben verwendete Rinde(besonders von jungen Eichen oder Fichten)‹, eigentlich ›abgelöste Baumrinde‹ (urverwandt griech. lýein ›lösen‹); in Zusammensetzungen wie Lohgerber (auch als ⇓ "S067" Familienname), Lohmühle usw. Dazu
Loher, Löher (mhd. loher).
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