Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
lispeln
12. Jahrhundert, Iterativum zu lautmalend ahd. / mhd. lispen ›mit der Zunge anstoßen‹;1 ›beim Artikulieren der Zischlaute fehlerhaft mit der Zunge an die oberen Schneidezähne stoßen‹, daneben, v. a. vom 16. bis 19. Jahrhundert,
2 im Sinne von ›flüstern‹ (heute gehoben) zuweilen steht dazu als Subjekt dasjenige, was ertönt: mein lispelnd Lied (Goethe), Nächtlich am Busento lispeln, bei Cosenza dumpfe Lieder (A. v.Platen, Das Grab im Busento). Vom Flüstern der menschlichen Stimme wird es auf ähnliche Geräusche übertragen: den lispelnden Rohren (Goethe), ein Wind vom Lande lispelnd (Goethe). Dazu Lispel Mask. , wohl durch Klopstock aufgebracht (vgl. L059 DWb) und auch nach ihm im 18. Jahrhundert literarisch verbreitet neben dem allgemein üblichen Neutrum Gelispel.
12. Jahrhundert, Iterativum zu lautmalend ahd. / mhd. lispen ›mit der Zunge anstoßen‹;1 ›beim Artikulieren der Zischlaute fehlerhaft mit der Zunge an die oberen Schneidezähne stoßen‹, daneben, v. a. vom 16. bis 19. Jahrhundert,
2 im Sinne von ›flüstern‹ (heute gehoben) zuweilen steht dazu als Subjekt dasjenige, was ertönt: mein lispelnd Lied (Goethe), Nächtlich am Busento lispeln, bei Cosenza dumpfe Lieder (A. v.Platen, Das Grab im Busento). Vom Flüstern der menschlichen Stimme wird es auf ähnliche Geräusche übertragen: den lispelnden Rohren (Goethe), ein Wind vom Lande lispelnd (Goethe). Dazu Lispel Mask. , wohl durch Klopstock aufgebracht (vgl. L059 DWb) und auch nach ihm im 18. Jahrhundert literarisch verbreitet neben dem allgemein üblichen Neutrum Gelispel.