Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Lineal
Neutr. ›Leiste (mit Längenskala) zum Linienziehen‹, 15. Jahrhundert < substantiviertes Neutrum des lateinischen Adjektivs linealis ›aus Linien bestehend, gemacht‹ (L245 2W.Pfeifer) zu lat. linea ›Linie‹; seit 1468: lineal, linial, lynial (L081 FWb), gebucht S.L261 Simon Rot 1571: Linial; L037 Petrus Dasypodius 1537 verdeutscht mit: rechtscheid (L081 FWb), L031 Joachim Heinrich Campe Erg. 1801: Richtscheit; Linealhiermit gab es zu Zeiten strafende und aufmunternde Klapse (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Brief vom 15.2.30; 4,46,243), im literarischen Kontext adjektiviert: Telefonmasten eskortierten alle Straßen, machten steif die Kurven mit, sämtlich tiefbraun uniformiert und linealen (A.A228 Arno Schmidt, Aus dem Leben eines Fauns; 1,1.2,338), dann auch metonymisch: »scherzh. von einem hageren, baumlangen Menschen« (L344 Wessely-Schmidt 71930), sowie redensartlich ein Lineal verschluckt haben im Sinne von ›steif oder in gerader Haltung gehen‹ (L099 3GWb).
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