Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Leumund
Ruf, in dem jmd. steht‹, ahd. (h)liumunt, mhd. liumunt nach got. hliuma ›Gehör‹, verwandt mit ↑ 1"laut"; eigentlich ›Gehörtes‹. Im Mittelhochdeutschen neben liumunt die abgeschwächten Formen liument, liumet, liumt. Im Neuhochdeutschen hat sich die vollere Form durchgesetzt, weil man das Wort ⇓ "S230" volksetymologisch als der Leute Mund aufgefaßt hat; bei L305 Christoph Ernst Steinbach 1734 u. a. (vgl. L178 Werner Kuhberg 54) als veraltet gekennzeichnet, bei L033 Joachim Heinrich Campe 1809 (wieder) geläufig; böser Leumundüble Nachrede, Verleumdung‹ (frühnhd.; L059 DWb): dasz schöne frauen… dem bösen leumund am meisten ausgesetzt sind (Heine, ebenda). Dazu (gut) beleumundet, ↑ "verleumden" (mhd. );
Leumundszeugnis (L264 Daniel Sanders) konnte ich ein Leumundszeugnis für Herrn Tendler ablegen (A246 Theodor Storm, Pole Poppenspäler 2,203), ⇓ "S195" schweizerisch auch ›Führungszeugnis‹.
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