Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
lesbisch
zunächst ›zur Insel Lesbos gehörig, von dort stammend‹ (zu griech. Lesbís ›Frau von Lesbos‹ und griech. lesbíazein ›sich wie Frauen von Lesbos verhalten‹), wo die griechische Dichterin Sappho die Liebe unter Frauen besang, daraufhin übertragen ›homosexuell mit Bezug auf Frauen‹, im 19. Jahrhundert v. a. lesbische Liebe (L245 2W.Pfeifer), ↑ "schwul"; Wenn man die Texte aus den 20er Jahren liest, dann heißt es immer ›homosexuelle Männer und Frauen‹. Aber in der heutigen Sexualforschung sind Frauen ›lesbisch‹ und dann gibt es die Homosexualität an sich – das sind dann immer Männer(Schwarzer 1987; L315 Georg Stötzel/ L315 Martin Wengeler 599); dazuLesbe (L098 2GWb), Kurzform von
Lesbierin (L056 Duden 91915) ›homosexuell veranlagte weibliche Person‹. Seit Ende der 1990er Jahre zunehmend unbefangener Gebrauch der Wortfamilie im Zuge der Diskussion über die Legitimierung homosexueller Beziehungen.
zunächst ›zur Insel Lesbos gehörig, von dort stammend‹ (zu griech. Lesbís ›Frau von Lesbos‹ und griech. lesbíazein ›sich wie Frauen von Lesbos verhalten‹), wo die griechische Dichterin Sappho die Liebe unter Frauen besang, daraufhin übertragen ›homosexuell mit Bezug auf Frauen‹, im 19. Jahrhundert v. a. lesbische Liebe (L245 2W.Pfeifer), ↑ "schwul"; Wenn man die Texte aus den 20er Jahren liest, dann heißt es immer ›homosexuelle Männer und Frauen‹. Aber in der heutigen Sexualforschung sind Frauen ›lesbisch‹ und dann gibt es die Homosexualität an sich – das sind dann immer Männer(Schwarzer 1987; L315 Georg Stötzel/ L315 Martin Wengeler 599); dazuLesbe (L098 2GWb), Kurzform von
Lesbierin (L056 Duden 91915) ›homosexuell veranlagte weibliche Person‹. Seit Ende der 1990er Jahre zunehmend unbefangener Gebrauch der Wortfamilie im Zuge der Diskussion über die Legitimierung homosexueller Beziehungen.