Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Leder
ahd. ledar, mhd. leder, altgermanisch (engl. leather) mit Verwandtschaft im Keltischen (altirisch lethar, breton. lezr) ›gegerbte Tierhaut‹; auch für verschiedene Gegenstände gebraucht, die aus Leder verfertigt sind: so von einer ledernen Schwertscheide, daher⊚ vom Leder ziehen (spätmhd.; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt), eigentlich ›das Schwert ziehen‹, dann ›angreifen, loslegen, Streit anfangen mit Worten‹ (1809 Jean Paul; L059 DWb); von dem ledernen Schurz der Bergleute (Arschleder), daher früher unterschieden Bergleute vom Leder (›die praktisch arbeiten‹) und von der Feder, danach allgemein (heute veraltet) Leute vom Leder und Leute von der Feder ›praktisch und theoretisch Tätige‹ (Forster; L264 Daniel Sanders); von den ledernen Geschirren der Zugtiere, daher
⊚ was das Leder hält ›kräftig‹ (L097 GWb); Leder gibt Anlaß zu zahlreichen Vergleichen (vgl. L320 Trübner), z. B. zäh wie Leder sein (Immermann; L059 DWb). »In den niedrigen Sprecharten und im verächtlichen Verstande« (L004 Johann Christoph Adelung) übertragen auf die Haut des Menschen (mhd. ; L059 DWb); ↑ "Fell", daher
⊚⊚ jmdm. das Leder gerben/ versohlen ›verprügeln‹ (L308 Kaspar Stieler 1691), jmdm. ans Leder gehen/ wollen ›jmdn. angreifen‹: weil itzo so mancher grammaticalischer muszquetirer mir an das leder will (Schuppius; L059 DWb); Leder ›Fußball‹ 1938 (L320 Trübner).
Lederer ahd. ledarari, mhd. lederære, ⇓ "S035" im 17./ 18. Jahrhundert (W.L244 Wolfgang Pfeifer) durch Gerber ersetzt; süddeutsch veraltend, noch ⇓ "S164" österreichisch (L097 GWb).
ledern1 ahd. lidirin, mhd. liderin ›aus Leder gemacht, bestehend‹, übertragen zuerst ⇓ "S211" studentensprachlich (1679 Weise; L059 DWb) ›unlebendig, langweilig‹: Meibaum hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht, die lederne Sprache in einen persönlichen Stil umzusetzen(H.A151 Hermann Kant, Aula 236).
ledern2 mhd. lidern ›Leder bereiten‹, ›etwas mit Leder versehen‹, jetzt ›mit einem Ledertuch abreiben‹; übertragen landschaftlich ›heftig verprügeln‹ (wie engl. to leather) L003 Johann Christoph Adelung 1777, vielleicht nach der Redensart jmdm. das Leder gerben (s. oben Leder), synonym durchledern.
⊚ was das Leder hält ›kräftig‹ (L097 GWb); Leder gibt Anlaß zu zahlreichen Vergleichen (vgl. L320 Trübner), z. B. zäh wie Leder sein (Immermann; L059 DWb). »In den niedrigen Sprecharten und im verächtlichen Verstande« (L004 Johann Christoph Adelung) übertragen auf die Haut des Menschen (mhd. ; L059 DWb); ↑ "Fell", daher
⊚⊚ jmdm. das Leder gerben/ versohlen ›verprügeln‹ (L308 Kaspar Stieler 1691), jmdm. ans Leder gehen/ wollen ›jmdn. angreifen‹: weil itzo so mancher grammaticalischer muszquetirer mir an das leder will (Schuppius; L059 DWb); Leder ›Fußball‹ 1938 (L320 Trübner).
Lederer ahd. ledarari, mhd. lederære, ⇓ "S035" im 17./ 18. Jahrhundert (W.L244 Wolfgang Pfeifer) durch Gerber ersetzt; süddeutsch veraltend, noch ⇓ "S164" österreichisch (L097 GWb).
ledern1 ahd. lidirin, mhd. liderin ›aus Leder gemacht, bestehend‹, übertragen zuerst ⇓ "S211" studentensprachlich (1679 Weise; L059 DWb) ›unlebendig, langweilig‹: Meibaum hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht, die lederne Sprache in einen persönlichen Stil umzusetzen(H.A151 Hermann Kant, Aula 236).
ledern2 mhd. lidern ›Leder bereiten‹, ›etwas mit Leder versehen‹, jetzt ›mit einem Ledertuch abreiben‹; übertragen landschaftlich ›heftig verprügeln‹ (wie engl. to leather) L003 Johann Christoph Adelung 1777, vielleicht nach der Redensart jmdm. das Leder gerben (s. oben Leder), synonym durchledern.