Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Lawine
(nach lat. labina›Erdrutsch‹) durch A139 Jean Paul (1795 Hesperus 3,57), Seume und v. a. A222 Friedrich Schiller (Tell 3,3) < schweiz. Lauwin(e), dies nach ahd. lewina, lowinGießbach‹ zu lat. labi ›gleiten, fallen‹; noch L004 Johann Christoph Adelung, L033 Joachim Heinrich Campe setzen Lauwine an, Lawine ist Nebenform (bei ihnen auch die Zusammensetzungen Windlauwine, Staublauwine, Schlaglauwine, Grundlauwine); v. a. »Schnee, welcher von den steilen Bergen rollt, sich im herab fallen vergrößert« (L004 Johann Christoph Adelung); mundartlich noch andere Formen: Läuwen, Läuen, Läu, lan, Lahne, oberdt. Lähne; u. a. A222 Friedrich Schiller gebraucht im Gedicht ›Berglied‹ wortspielend Löwin (mundartlich bereits 1541; L320 Trübner); auch übertragen, v. a. redensartlich⊚⊚ eine Lawine ins Rollen bringenverantwortlich für eine (unheilvolle) Entwicklung sein‹, von einer Lawine überrollt werdenvon den Ereignissen mitgerissen werden‹ (L259 2Röhrich);
Kostenlawine (L097 GWb) ⇓ "S027"explosionsartig sich steigernde Kosten‹; nur übertragen
lawinenartig (L056 Duden 91915) ›wie eine Lawinedie Informationsflut schwillt lawinenartig an (L099 3GWb).
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