Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Lauge
ahd. louga, mhd. louge; das entsprechende altnord. laugbedeutet ›warmes Bad‹, wurzelverwandt mit griech. luein, lat. lavare ›(sich) waschen, baden‹; die Bedeutung ›scharfe Lösung (zum Reinigen)‹ ist westgermanisch (engl. lye): Seifenlauge, Waschlauge, früher auch zum Baden: eine reine laug, die zu meinem haubte taug (1536 Rebhuhn; L019 Wilhelm Borchardt); übertragen die beißende Lauge des Spotts über jmdn. ausgießen(L019 Wilhelm Borchardt); verächtlich für ein Getränk (1775; L059 DWb); in der ⇓ "S041" Chemie ›wäßrige Lösung von Basen‹ (z. B. Natronlauge). Dazu
Laugenbrezel (L025 Brockhaus 141902), ursprünglich ⇓ "S212" süddeutsch, »vor dem Backen in kochende Natronlauge getauchte und mit groben Salzkörnern bestreute Brezel« (L097 GWb).
laugen (1465 leugenen; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) ›mit Lauge behandeln, entfernen‹: wenn… Maria… mir… mit Bürste und Seife den Staub… von der Haut laugte(Grass; L097 GWb); übertragen (veraltet) seinen jungen Herrn mit etwas scharfem Salz… zu laugen (Wieland; L320 Trübner); am häufigsten die Ableitung auslaugen, auch übertragen: Die mit Thee ausgelaugten Schlafsäcke (Jean Paul; L264 Daniel Sanders); dazu ausgelaugt.
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