Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Laub
Kollektivum ›Gesamtheit der Blätter (eines Strauches, Baumes oder Waldes)‹, gemeingermanisch (got./ altnord. lauf, engl. leaf, früher auch für ein einzelnes Blatt (ahd. loub, Plural loubir, mhd. löuber, daher verdeutlichend Laubwerk als ⇓ "S113" Kollektivum); vereinzelt noch bis Anfang des 19. Jahrhunderts mit einem Plural Läuber (Tieck; L320 Trübner), bei Klopstock Laube: So umwinden sein Haupt Laube des Hains (ebenda); dazu belaubt, entlaubt.Laubfrosch ahd. loubfrosc, mhd. loupvrosch, »als Wetterprophet geltend: sein Steigen auf Bäume oder – in der Gefangenschaft – auf die obern Sprossen seiner Leiter soll schönes Wetter verkünden« (L264 Daniel Sanders), ⇓ "S182" rotwelsch »Grünrock, Jäger« (ebenda); Plural ⇓ "S211" studentensprachlich ›Militär‹ (L115 Helmut Henne/ L115 Georg Objartel).
LaubhütteGartenhäuschen‹, »Hütte mit loupgrüenen esten« (Tristan; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt), laubhutt 1483, Laubhütte bei Luther (L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt); seit dem 16. Jahrhundert (L059 DWb) zunehmend durch ↑ "Laube" (3) ersetzt. Dazu
Laubhüttenfest(Luther) ›mehrtägiges jüdisches Herbstfest‹, früher auch Laubrüst (eigentlich ›Zeit, in der das Laub bricht, fällt‹), bei Luther auch Lauberfest, Lauberhüttenfest.
Laubsäge 1791 (L320 Trübner), ursprünglich zum Aussägen von Dekorationen in Laubform.
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