Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Latz
spätmhd. laz, aus dem Romanischen entlehnt (ital. laccio, altfranz. laz < lat. laqueus ›Band, Strick, Schlinge‹, ↑ "Lasso").1 ›Schleife, Schlinge‹ noch bei Franck: ein latz, ein knoden oder schlingen machen (L109 Moriz Heyne), auch für ein Band, mit dem man »die beiden getrennten Hosenbeinlinge oben miteinander verband« (L320 Trübner). Daher
2 übertragen auf das im 15. Jahrhundert (L320 Trübner) aufgekommene, vorn eingesetzte Verbindungsstück (Hosenlatz); dann allgemein für kleine Stücke Stoff, die durch Schleifen, auch durch Knöpfe befestigt werden:
2.1 (L308 Kaspar Stieler 1691 s. v. Lasche) bei der Frauenkleidung »ein oben breites und unten spitzig zulaufendes, oft zierlich gesticktes oder besetztes Bruststück, welches vorne über die Schnürbrust gesteckt wird« (L004 Johann Christoph Adelung) (Brustlatz); noch heute Latz als oberer, die Brust bedeckender Fortsatz einer Schürze,
2.2 (L264 Daniel Sanders 1876) Latz, Lätzchen (dieses bei Zincke 1731; L059 DWb), kleinen Kindern beim Essen umgebunden, bei L004 Johann Christoph Adelung, L033 Joachim Heinrich Campe nur in der Zusammensetzung Geiferläppchen bzw. Geiferlätzchen, umgangssprachlich Sabberlatz, Schlabberlatz;
2.3 (H. v.Kleist; L059 DWb) bei der Männerkleidung früher eine Art Weste. Zu (2) übertragen umgangssprachlich
⊚ jmdm. eine/ einen/ eins vor den Latz knallen/ ballern/ donnern ›jmdm. (vor die Brust, ins Gesicht) einen kräftigen Schlag versetzen‹, auch ›jmdn. scharf zurechtweisen‹ (L097 GWb).
Latzhose »mit aufgenähtem Brustlatz« (L337 WdG) ursprünglich für Kinder und Handwerker.
spätmhd. laz, aus dem Romanischen entlehnt (ital. laccio, altfranz. laz < lat. laqueus ›Band, Strick, Schlinge‹, ↑ "Lasso").1 ›Schleife, Schlinge‹ noch bei Franck: ein latz, ein knoden oder schlingen machen (L109 Moriz Heyne), auch für ein Band, mit dem man »die beiden getrennten Hosenbeinlinge oben miteinander verband« (L320 Trübner). Daher
2 übertragen auf das im 15. Jahrhundert (L320 Trübner) aufgekommene, vorn eingesetzte Verbindungsstück (Hosenlatz); dann allgemein für kleine Stücke Stoff, die durch Schleifen, auch durch Knöpfe befestigt werden:
2.1 (L308 Kaspar Stieler 1691 s. v. Lasche) bei der Frauenkleidung »ein oben breites und unten spitzig zulaufendes, oft zierlich gesticktes oder besetztes Bruststück, welches vorne über die Schnürbrust gesteckt wird« (L004 Johann Christoph Adelung) (Brustlatz); noch heute Latz als oberer, die Brust bedeckender Fortsatz einer Schürze,
2.2 (L264 Daniel Sanders 1876) Latz, Lätzchen (dieses bei Zincke 1731; L059 DWb), kleinen Kindern beim Essen umgebunden, bei L004 Johann Christoph Adelung, L033 Joachim Heinrich Campe nur in der Zusammensetzung Geiferläppchen bzw. Geiferlätzchen, umgangssprachlich Sabberlatz, Schlabberlatz;
2.3 (H. v.Kleist; L059 DWb) bei der Männerkleidung früher eine Art Weste. Zu (2) übertragen umgangssprachlich
⊚ jmdm. eine/ einen/ eins vor den Latz knallen/ ballern/ donnern ›jmdm. (vor die Brust, ins Gesicht) einen kräftigen Schlag versetzen‹, auch ›jmdn. scharf zurechtweisen‹ (L097 GWb).
Latzhose »mit aufgenähtem Brustlatz« (L337 WdG) ursprünglich für Kinder und Handwerker.