Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
lasch
(J. L.L078 Johann Leonhard Frisch 1741) ›schlaff, träge, ohne Energie‹ nach gleichbedeutend mittelniederdt. las(ch) (altnord. loskr ›faul‹, verwandt mit got. lasiws›schwach‹; engl. lazy ›träge‹): »Was ist das für'n lascher Heini?« (Kempowski; L097 GWb); übertragen lasche (›keine klaren‹) Anschauungen (L097 GWb); norddeutsch auch ›fade, ungesalzen‹ (lasche Suppe); neuhochdeutsch wohl unter Einfluß von gleichbedeutend franz. lâche belebt (vgl. J. L.L078 Johann Leonhard Frisch).Lasche (mhd. lasche; eigentlich wohl ›schlaff Herabhängendes‹) ›Lappen, Fetzen‹ (verwandt mit russ. loskút ›Lappen‹), zuerst von der Haut: im hengin von dem libe bloz / manchin vleischis laschin groz (Nikolaus von Jeroschin; L059 DWb); ostmitteldeutsch früher auch ›Hautwunde‹ (L308 Kaspar Stieler 1691). Dann in der Handwerkersprache, speziell für den Lederstreifen am Schuh, der die Fußmitte bedeckt (L305 Christoph Ernst Steinbach 1734); auch im Sinne von ›Verschluß‹: Lasche des Gürtels, des Kuverts (L337 WdG).
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