Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Lärm
(1507; L320 Trübner) wie das ältere ↑ "Alarm" < ⇓ "S070" franz. alarme, vgl. ital. all'arme (eigentlich ›zu den Waffen‹); frühneuhochdeutsch neben Al(l)erma, Al(l)erm (unter Wegfall des unbetonten Anlauts) auch Lermen, Lerma(n) (Sachs; die Form der Lärmen noch bei Immermann). Ursprünglich ist Lärm der Aufruf, sich kampfbereit zu machen: blinder Lärm (eigentlich ›wenn die Soldaten ohne Grund zu den Waffen gerufen wurden‹, 1602; L059 DWb), Lärm schlagen, blasen (allerma schlagen 1507; L320 Trübner; lerme blasen 1562; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt); dann allgemein Aufruf bei einer plötzlichen Gefahr, z. B. einer Feuersbrunst (noch bei L320 Trübner 1943 Feuerlärm); jetzt ist Lärmlautes Geräusch‹ schlechthin: und hebt der Pfaff… ein Lerman an (1558 Lindener; L320 Trübner), redensartlich viel Lärm(en) um nichts (nach Much ado about nothing von Shakespeare); übertragen ›geräuschvolles Aufsehen‹ (Lessing; L059 DWb): Dem Lärm in der französischen Presse folgte der Lärm in der deutschen (Bebel; L337 WdG), Lärm machen (L033 Joachim Heinrich Campe).lärmen L284 Justus Georg Schottelius 1663,
lärmiglaut, von Lärm erfüllt‹ (Goethe; L059 DWb): Ich erinnere mich… an ziemlich lärmige… Abende (K.Mann; L097 GWb), vereinzelt auch ›zum Lärm neigend‹: keinen Augenblick ruhig, lärmig (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Brief vom 18.6.31), bezogen auf Goethes Enkelin.
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