Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Laie
ahd. leigo, mhd. lei(g)e, über romanische Vermittlung < ⇓ "S110" kirchenlat. laicus ›zum Volk gehörig‹ (zu griech. laós ›Volk‹); Schreibung mit ai seit L308 Kaspar Stieler 1691 in der Zusammensetzung Laienfürst »princeps laicus«. Laiebildet zunächst den Gegensatz zu ↑ "Priester" (also ›Nichtkleriker‹), dazu die Zwischenformen Laienpriester (1791; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt), älter Laipriester (J. L.L078 Johann Leonhard Frisch 1734) ›Weltgeistlicher‹, Laienbruder (Lessing; L059 DWb), älter laibruder (1485; ebenda) ›Klosterbruder ohne Weihen‹, heute v. a.Laienprediger (L097 GWb); Laie bereits im Mittelalter (L320 Trübner) auch ›Ungelehrter, Unkundiger‹, zunächst in bezug auf die Theologie, seit dem 14. Jahrhundert (W.L244 Wolfgang Pfeifer) auch ›in eine Kunst oder Wissenschaft nicht Eingeweihter‹, seit 1802 (L320 Trübner) allgemein ›Nichtfachmann‹.
Laienspiel aus der Jugendbewegung nach 1900 erwachsen (1920 R.Mirbt, Die deutsche Jugendbewegung. Die bündische Zeit, 1974,1674), Laienspiel ist Spiel aus der Gemeinschaft,… für die Gemeinschaft (ebenda), 1922 vier Hefte Münchner Laienspiele; daneben, s. v. a. heute, ›Theaterspiel nichtprofessioneller Gruppen‹;
laienhaft (1784 A075 Johann Wolfgang von Goethe, Über den Zwischenknochen, 2,8,118) für älteres laiisch (kaiserliches Edikt bei Luther; L059 DWb).
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