Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Laffe
⇓ "S206" ›unreifer, eitler, alberner Mensch‹ 1494 (A022 Sebastian Brant, Narrenschiff 73,29), wohl Übertragung von frühnhd. laffe ›Hängelippe, Maul eines Tieres‹ auf einen Menschen, vorgestellt als ›jmd. , der mit offenem Mund, hängender Lippe gafft‹ (vgl. L164 Friedrich Kluge); vielleicht auch zu mhd. laffen›lecken‹ (L175 Friedrich Kluge/ L175 Elmar Seebold); bis ins 18. Jahrhundert synonym ↑ "Lappe"; in der Aufklärung Laffe zur Kennzeichnung geistiger Minderwertigkeit (L320 Trübner); im Sturm und Drang Kraftwort: gescheiter als alle Laffen (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust I,366); dazu bildet A075 Johann Wolfgang von Goethe auch ⇓ "S140" Läffin (Brief vom 22.12.85).
⇓ "S206" ›unreifer, eitler, alberner Mensch‹ 1494 (A022 Sebastian Brant, Narrenschiff 73,29), wohl Übertragung von frühnhd. laffe ›Hängelippe, Maul eines Tieres‹ auf einen Menschen, vorgestellt als ›jmd. , der mit offenem Mund, hängender Lippe gafft‹ (vgl. L164 Friedrich Kluge); vielleicht auch zu mhd. laffen›lecken‹ (L175 Friedrich Kluge/ L175 Elmar Seebold); bis ins 18. Jahrhundert synonym ↑ "Lappe"; in der Aufklärung Laffe zur Kennzeichnung geistiger Minderwertigkeit (L320 Trübner); im Sturm und Drang Kraftwort: gescheiter als alle Laffen (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust I,366); dazu bildet A075 Johann Wolfgang von Goethe auch ⇓ "S140" Läffin (Brief vom 22.12.85).