Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
laden
1 ahd. (h)ladan ›mit einer Last versehen, befrachten‹, gemeingermanisch (engl. lade) mit baltoslawischen Verwandten (litauisch klóti ›hinbreiten, ausbreiten, überdecken‹, russ. klast›legen‹). Zwei unterschiedliche Arten nominaler Ergänzung:1 etwas in (auf) ein Schiff, auf einen Esel ladenusw. (verdeutlichend abladen, beladen, einladen), in der ⇓ "S043" EDV ⇓ "S024" Lehnbedeutung von engl. to load ›ein Programm in den Arbeitsspeicher einer Datenverarbeitungsanlage eingeben‹ (1969 P.L219 Peter Müller), dazu herunterladen, runterladen (Pons Globalwörterbuch, I: Engl.-Dt. 21993, s. v. download), Lehnübersetzung von engl. download ›Daten aus einem Zentralrechner oder dem Internet auf einen PC kopieren‹; häufig übertragen: etwas auf sich laden (eine Mühe, Schuld usw.); seltener etwas aus einem Schiff, von einem Wagen laden u.dgl. (dafür meist "ausladen", entladen), übertragen ihr werdet den Fluch von seinem Haupte laden (Schiller); das Objekt kann auch unausgedrückt bleiben: schwer laden, umgangssprachlich übertragen er hat schwer geladen ›ist sehr betrunken‹ (L019 Wilhelm Borchardt).
2 Seltener steht das, was die Last aufnimmt, als Objekt: die Kaufleute hatten eben ein Schiff geladen (Goethe). Allgemein jedoch eine Kanone, einen Revolver usw. (mit etwas) laden (seit 1449; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt); diese Verwendung von laden stammt daher, daß ursprünglich nur große Geschütze verwendet wurden, bei denen ein wirkliches Laden stattfand; dazu umgangssprachlich übertragen sie ist geladen ›sehr gereizt‹ (L019 Wilhelm Borchardt). Fachsprachlich (⇓ "S169" Physik) ›elektrische Energie speichern‹: eine Batterie laden, übertragen die Atmosphäre im Haus war mit Spannung geladen (L097 GWb). Zur Flexion vgl. ↑ 2laden . Dazu
Ladehemmung ⇓ "S149" ›Defekt einer Schußwaffe‹ (L177 Heinz Küpper 1920), in vielfacher Weise umgangssprachlich übertragen (er/ sie hat Ladehemmung) für einen Mittelstürmer (der nicht trifft), einen Begriffsstutzigen, einen Stotterer usw.
Ladung1
1 (15. Jahrhundert; W.L244 Wolfgang Pfeifer) ›Gesamtheit der geladenen Güter‹, hierzu wohl übertragen ›größere Menge von etwas‹, umgangssprachlich eine Ladung Wasser über den Kopf bekommen (L097 GWb) und seine volle Ladung haben »besoffen sein« (L264 Daniel Sanders);
2 ›bestimmte Menge Sprengstoff oder Munition‹ (1558; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt);
3 negative oder positive Elektrizitätsmenge eines Körpers (⇓ "S169" Physik). Hinterlader (L059 DWb1877: »neu aufgekommener name«) ›Feuerwaffe, die vom hinteren Lauf her geladen wird‹, Gegensatz Vorderlader (L059 DWb1886); ↑ "Last".
2 ahd. ladon, gemeingermanisch, Herkunft unsicher (W.L244 Wolfgang Pfeifer; vielleicht verwandt mit ↑ "Latte" als »Ladungszeichen«, vgl. "Klub"; L164 Friedrich Kluge, L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) ›bitten, auffordern zu kommen‹: in sein Haus, zum Essen usw. laden (gehoben; dafür auch ↑ "einladen"), übertragen es lächelt der See, er ladet zum Bade (A222 Friedrich Schiller, Tell 1,1); ⇓ "S181" rechtssprachlich vor Gericht laden (vorladen). Zur Flexion: 1laden war ursprünglich stark, 2ladenschwach; schon im Mittelhochdeutschen kommen von 1ladenschwache, von 2ladenstarke Formen vor; jetzt sind von beiden Präteritum und Partizip stark (noch bei Pestalozzi der ihn einladete; so heute landschaftlich), die 2., 3.Sg. Indikativ Präsens wird zu beiden stark (lädst, lädt) und schwach (ladest, ladet) gebildet. Dazu
Ladung2 mhd. ladunge, v. a. »berufung vor gericht« (L059 DWb) im Sinne von ›Vorladung‹.
2 Seltener steht das, was die Last aufnimmt, als Objekt: die Kaufleute hatten eben ein Schiff geladen (Goethe). Allgemein jedoch eine Kanone, einen Revolver usw. (mit etwas) laden (seit 1449; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt); diese Verwendung von laden stammt daher, daß ursprünglich nur große Geschütze verwendet wurden, bei denen ein wirkliches Laden stattfand; dazu umgangssprachlich übertragen sie ist geladen ›sehr gereizt‹ (L019 Wilhelm Borchardt). Fachsprachlich (⇓ "S169" Physik) ›elektrische Energie speichern‹: eine Batterie laden, übertragen die Atmosphäre im Haus war mit Spannung geladen (L097 GWb). Zur Flexion vgl. ↑ 2laden . Dazu
Ladehemmung ⇓ "S149" ›Defekt einer Schußwaffe‹ (L177 Heinz Küpper 1920), in vielfacher Weise umgangssprachlich übertragen (er/ sie hat Ladehemmung) für einen Mittelstürmer (der nicht trifft), einen Begriffsstutzigen, einen Stotterer usw.
Ladung1
1 (15. Jahrhundert; W.L244 Wolfgang Pfeifer) ›Gesamtheit der geladenen Güter‹, hierzu wohl übertragen ›größere Menge von etwas‹, umgangssprachlich eine Ladung Wasser über den Kopf bekommen (L097 GWb) und seine volle Ladung haben »besoffen sein« (L264 Daniel Sanders);
2 ›bestimmte Menge Sprengstoff oder Munition‹ (1558; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt);
3 negative oder positive Elektrizitätsmenge eines Körpers (⇓ "S169" Physik). Hinterlader (L059 DWb1877: »neu aufgekommener name«) ›Feuerwaffe, die vom hinteren Lauf her geladen wird‹, Gegensatz Vorderlader (L059 DWb1886); ↑ "Last".
2 ahd. ladon, gemeingermanisch, Herkunft unsicher (W.L244 Wolfgang Pfeifer; vielleicht verwandt mit ↑ "Latte" als »Ladungszeichen«, vgl. "Klub"; L164 Friedrich Kluge, L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) ›bitten, auffordern zu kommen‹: in sein Haus, zum Essen usw. laden (gehoben; dafür auch ↑ "einladen"), übertragen es lächelt der See, er ladet zum Bade (A222 Friedrich Schiller, Tell 1,1); ⇓ "S181" rechtssprachlich vor Gericht laden (vorladen). Zur Flexion: 1laden war ursprünglich stark, 2ladenschwach; schon im Mittelhochdeutschen kommen von 1ladenschwache, von 2ladenstarke Formen vor; jetzt sind von beiden Präteritum und Partizip stark (noch bei Pestalozzi der ihn einladete; so heute landschaftlich), die 2., 3.Sg. Indikativ Präsens wird zu beiden stark (lädst, lädt) und schwach (ladest, ladet) gebildet. Dazu
Ladung2 mhd. ladunge, v. a. »berufung vor gericht« (L059 DWb) im Sinne von ›Vorladung‹.