Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Kuß
ahd. / mhd. kus, altgermanische ⇓ "S183" Rückbildung zu küssen (s. unten) (vgl. W.Wissmann, Die ältesten Postverbalia des Germanischen 1938,25ff.), lautmalerisch wie mundartlich ↑ "Busserl" und ↑ "Schmatz" und wohl vom Indogermanischen an (vgl. griech. kyneín, got. kukjan) der Lautverschiebung entzogen.Kußhand (1716; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt), Zuwerfen der geküßten Hand als Zeichen eines Grußes, Dankes u.dgl. (so auch Kußhändlein, Kußfingerlein L169 Matthias Kramer 1700);
⊚ mit Kußhand ›sehr gern‹. ↑ "Handkuß".
küssen, ahd. kussan (neben einem einmal belegten chosson). Küß (ich küsse) die Hand im Österreichischen übliche Formel entsprechend Danke schön (vgl. L171 Paul Kretschmer 76). kußlich, küßlich ›küssenswert‹, ein um 1770 aus den Minnesingern (mhd. kuslich, küslich) aufgenommenes und eine Zeitlang beliebtes Dichterwort (Hölty, Voß, Tieck); denen vom küßlichen Mund floß ein verführendes Lied (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Die neue Sirene).
ahd. / mhd. kus, altgermanische ⇓ "S183" Rückbildung zu küssen (s. unten) (vgl. W.Wissmann, Die ältesten Postverbalia des Germanischen 1938,25ff.), lautmalerisch wie mundartlich ↑ "Busserl" und ↑ "Schmatz" und wohl vom Indogermanischen an (vgl. griech. kyneín, got. kukjan) der Lautverschiebung entzogen.Kußhand (1716; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt), Zuwerfen der geküßten Hand als Zeichen eines Grußes, Dankes u.dgl. (so auch Kußhändlein, Kußfingerlein L169 Matthias Kramer 1700);
⊚ mit Kußhand ›sehr gern‹. ↑ "Handkuß".
küssen, ahd. kussan (neben einem einmal belegten chosson). Küß (ich küsse) die Hand im Österreichischen übliche Formel entsprechend Danke schön (vgl. L171 Paul Kretschmer 76). kußlich, küßlich ›küssenswert‹, ein um 1770 aus den Minnesingern (mhd. kuslich, küslich) aufgenommenes und eine Zeitlang beliebtes Dichterwort (Hölty, Voß, Tieck); denen vom küßlichen Mund floß ein verführendes Lied (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Die neue Sirene).