Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
kusch
⇓ "S096" Interjektion (1688 couchi Thomasius; L026 Richard James Brunt) < franz. couche, Imperativ zu coucher ›sich niederlegen, schlafen legen‹, im 17. Jahrhundert in die Jägersprache entlehnt (1719 Fleming); zunächst Zuruf an den Hund, sich hinzulegen und still zu sein, dann auch auf Menschen übertragen: Das ganze Gerichte! Präsendent, Akzesser, Reffrendar! Kusch alle, kusch Geschworener Vahldiek, kusch Meier, kusch Braunsberg, kusch das ganze Geschworenengerichte! (A210 Wilhelm Raabe, Stopfkuchen; 18,24); dazu kusch machen: setzt sich aufs hohe ross, wenn er kusch machen sollte unter den ersten besten ofen (Gotthelf; L059 DWb), auch kusch sein; abgeleitet Verbenkuschen (J. L.L078 Johann Leonhard Frisch 1741) ›still sein, seine Meinung bzw. seine Interessen aus Angst (vor Repressalien) nicht vertreten‹, intransitiv oder reflexiv, sowie reflexiv
kuscheln (um 1900; L245 2W.Pfeifer) ›sich anschmiegen‹, heute auch intransitiv im Sinne von ›sich im Warmen (oder zum Wärmen) aneinanderschmiegen‹; dazu
Kuscheltier ⇓ "S149" (L097 GWb) ›weiches Stofftier‹,
kusch(e)lig (ebenda) ⇓ "S149" ›weich und warm, gemütlich (zum Anschmiegen)‹, nicht Adverb.
⇓ "S096" Interjektion (1688 couchi Thomasius; L026 Richard James Brunt) < franz. couche, Imperativ zu coucher ›sich niederlegen, schlafen legen‹, im 17. Jahrhundert in die Jägersprache entlehnt (1719 Fleming); zunächst Zuruf an den Hund, sich hinzulegen und still zu sein, dann auch auf Menschen übertragen: Das ganze Gerichte! Präsendent, Akzesser, Reffrendar! Kusch alle, kusch Geschworener Vahldiek, kusch Meier, kusch Braunsberg, kusch das ganze Geschworenengerichte! (A210 Wilhelm Raabe, Stopfkuchen; 18,24); dazu kusch machen: setzt sich aufs hohe ross, wenn er kusch machen sollte unter den ersten besten ofen (Gotthelf; L059 DWb), auch kusch sein; abgeleitet Verbenkuschen (J. L.L078 Johann Leonhard Frisch 1741) ›still sein, seine Meinung bzw. seine Interessen aus Angst (vor Repressalien) nicht vertreten‹, intransitiv oder reflexiv, sowie reflexiv
kuscheln (um 1900; L245 2W.Pfeifer) ›sich anschmiegen‹, heute auch intransitiv im Sinne von ›sich im Warmen (oder zum Wärmen) aneinanderschmiegen‹; dazu
Kuscheltier ⇓ "S149" (L097 GWb) ›weiches Stofftier‹,
kusch(e)lig (ebenda) ⇓ "S149" ›weich und warm, gemütlich (zum Anschmiegen)‹, nicht Adverb.