Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
kunterbunt
›durcheinander, verworren‹, aus "Kontrapunkt" von Stimmendurcheinander: 1499 spon du deina Saita, daß es klingt fein contrabund (Acta Germ. 1,262; vgl. L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt), gebucht erst bei L033 Joachim Heinrich Campe. Durch die Anlehnung an ↑ "bunt" kommt es seit dem 17. Jahrhundert auch zur Bedeutung ›besonders bunt‹, die jetzt nur noch in Mundarten lebt. Seit dem 18. Jahrhundert auf weitere Bereiche (nach Klang und Farbe) übertragen ›verworren‹: wie kunterbunt die Wirtschaft tollert(A075 Johann Wolfgang von Goethe, Hans Sachsens poetische Sendung 63); der Knabe sprach das kunterbunteste Zeug (Auerbach); ⇓ "S028" jetzt auch (wieder) positiv ›vielfältig, amüsant gemischt (z. B. Programm)‹.
›durcheinander, verworren‹, aus "Kontrapunkt" von Stimmendurcheinander: 1499 spon du deina Saita, daß es klingt fein contrabund (Acta Germ. 1,262; vgl. L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt), gebucht erst bei L033 Joachim Heinrich Campe. Durch die Anlehnung an ↑ "bunt" kommt es seit dem 17. Jahrhundert auch zur Bedeutung ›besonders bunt‹, die jetzt nur noch in Mundarten lebt. Seit dem 18. Jahrhundert auf weitere Bereiche (nach Klang und Farbe) übertragen ›verworren‹: wie kunterbunt die Wirtschaft tollert(A075 Johann Wolfgang von Goethe, Hans Sachsens poetische Sendung 63); der Knabe sprach das kunterbunteste Zeug (Auerbach); ⇓ "S028" jetzt auch (wieder) positiv ›vielfältig, amüsant gemischt (z. B. Programm)‹.