Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Kunkel
Fem. , ⇓ "S214" südwestdt. ›Spinnrocken‹ (Zeitschrift für Volkskunde 40,101), in althochdeutscher Zeit aus mittellat. conucula für colucula (franz. quenouille), Diminutiv zu colus ›Spinnrocken‹. Noch z. B. bei Hesse (L337 WdG). Dazu frühneuhochdeutsch Kunkellehen ›Lehen, das auch auf weibliche Nachkommenschaft übergehen kann‹, noch z. B. Jean Paul (L059 DWb), und Kunkelstube ›Spinnstube‹, ferner ein Verb kunkeln (L308 Kaspar Stieler), bei G.A.Bürger ›Ränke schmieden‹ wer hiesz so heimlich und im dunkeln / euch[Hexen] jüngst allein mit Macbeth kunkeln? (L059 DWb), in der Formkungeln ›(heimlich) miteinander ausmachen, feilschen‹ (19. Jahrhundert; L059 DWb) heute allgemein umgangssprachlich, dazu
Kungelei Kungeleien um Ministerämter und Koalitionen (1972; L097 GWb).
Fem. , ⇓ "S214" südwestdt. ›Spinnrocken‹ (Zeitschrift für Volkskunde 40,101), in althochdeutscher Zeit aus mittellat. conucula für colucula (franz. quenouille), Diminutiv zu colus ›Spinnrocken‹. Noch z. B. bei Hesse (L337 WdG). Dazu frühneuhochdeutsch Kunkellehen ›Lehen, das auch auf weibliche Nachkommenschaft übergehen kann‹, noch z. B. Jean Paul (L059 DWb), und Kunkelstube ›Spinnstube‹, ferner ein Verb kunkeln (L308 Kaspar Stieler), bei G.A.Bürger ›Ränke schmieden‹ wer hiesz so heimlich und im dunkeln / euch[Hexen] jüngst allein mit Macbeth kunkeln? (L059 DWb), in der Formkungeln ›(heimlich) miteinander ausmachen, feilschen‹ (19. Jahrhundert; L059 DWb) heute allgemein umgangssprachlich, dazu
Kungelei Kungeleien um Ministerämter und Koalitionen (1972; L097 GWb).