Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Kümmel
ahd. kumin, kumil, mhd. kümel, früh entlehnt aus ⇓ "S082" griech.-lat. cuminum (aus ⇓ "S017" assyr. kamunu); als Kopfwort für Kümmelschnaps um 1800. Kümmelblättchen früher Bezeichnung eines Gaunertricks, der mit drei Karten ausgeführt wird; der erste Bestandteil umgedeutet aus hebr. gimel ›Zeichen für Drei‹.Kümmeltürke (1778 Dissertatio.. seu von dem Burschen-Comment 14), früher negativ wertend ⇓ "S211"Schüler oder Student, der aus der Heimat mit Vorräten versehen wird‹, die man als Kümmel bezeichnete. Ursprünglich Student aus der Umgebung von Halle a. d. S., wo viel Kümmel angebaut wurde: der ›Kümmeltürkei‹; dann verallgemeinert (vgl. K.Müller-Fraureuth, Wörterbuch der obersächsischen und erzgebirgischen Mundarten 2,121a); heute ⇓ "S191" Schimpfwort, aktualisiert durch den möglichen Bezug auf türkische Gastarbeiter (L097 GWb).
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