Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Kuh
ahd. / mhd. kuo, indogermanisches (wohl lautmalerisches) Wort (griech. bus, lat. bos), ursprünglich das männliche wie das weibliche Tier bezeichnend, im Germanischen auf das letztere beschränkt. ⇓ "S191" Schimpfwort für Frauen, spätestens frühneuhochdeutsch (L059 DWb). Übertragen Hirschkuh, wie sonst ↑ "Geiß". In Zusammensetzungen süddt. Küh- statt Kuh-, worin zumeist der alte Genitiv Singular zu sehen ist (mhd. küewe, küeje). ↑ "Blindekuh"; dazu ⇓ "S195" schweiz. -tirol.Küher ›Kuhhirt‹.
Kuhfuß ›Brechstange mit gespaltenem Ende‹ (1716; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt), z. B. bei Jahnn (L337 WdG).
Kuhhandel 1897 als Spott über politischen Parteischacher (L181 Otto Ladendorf 183).
Kuhhaut mit Bezug auf die Menge Pergament, die aus einer Kuhhaut hergestellt werden konnte, seit dem Frühneuhochdeutschen Kuhhaut bildlich für die Menge des zu Sagenden (L059 DWb), vgl. Wann es alles solt seyn beschrieben, / Es ging auff keine Kuhhaut nicht (1614 Spangenberg; L258 Lutz Röhrich; vgl. A.Götze, in: L367 ZMF11,162ff.). L033 Joachim Heinrich Campe 1808 das läßt sich auf keine Kuhhaut schreiben; offenbar noch jünger
⊚ das geht auf keine Kuhhaut (L059 DWb1873), heute ›das ist unbeschreiblich, unerhört‹.
ahd. / mhd. kuo, indogermanisches (wohl lautmalerisches) Wort (griech. bus, lat. bos), ursprünglich das männliche wie das weibliche Tier bezeichnend, im Germanischen auf das letztere beschränkt. ⇓ "S191" Schimpfwort für Frauen, spätestens frühneuhochdeutsch (L059 DWb). Übertragen Hirschkuh, wie sonst ↑ "Geiß". In Zusammensetzungen süddt. Küh- statt Kuh-, worin zumeist der alte Genitiv Singular zu sehen ist (mhd. küewe, küeje). ↑ "Blindekuh"; dazu ⇓ "S195" schweiz. -tirol.Küher ›Kuhhirt‹.
Kuhfuß ›Brechstange mit gespaltenem Ende‹ (1716; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt), z. B. bei Jahnn (L337 WdG).
Kuhhandel 1897 als Spott über politischen Parteischacher (L181 Otto Ladendorf 183).
Kuhhaut mit Bezug auf die Menge Pergament, die aus einer Kuhhaut hergestellt werden konnte, seit dem Frühneuhochdeutschen Kuhhaut bildlich für die Menge des zu Sagenden (L059 DWb), vgl. Wann es alles solt seyn beschrieben, / Es ging auff keine Kuhhaut nicht (1614 Spangenberg; L258 Lutz Röhrich; vgl. A.Götze, in: L367 ZMF11,162ff.). L033 Joachim Heinrich Campe 1808 das läßt sich auf keine Kuhhaut schreiben; offenbar noch jünger
⊚ das geht auf keine Kuhhaut (L059 DWb1873), heute ›das ist unbeschreiblich, unerhört‹.