Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Kuckuck
⇓ "S053" ⇓ "S121" schallnachahmende Bezeichnung, zuerst niederdeutsch-mitteldeutsch (mittelniederdt. kukuk, niederländ. koekoek; vgl. lat. cuculus, altfranz. cucu); die ältere Bezeichnung des Vogels war Gauch (ahd. gauh). Es kommen auch Vermittlungsformen vor wie Guckgauch (vgl. L314 Hugo Suolahti, Vogelnamen 4ff.).1 ›heimischer Zugvogel, der seine Jungen von kleineren Singvögeln ausbrüten und aufziehen läßt‹ Du aber treibst schon in die Zeit dein Schrein, / o Kukuk, ins Vergehn – (A215 Rainer Maria Rilke, Gedichte aus den späten Jahren, 24). Der Kuckuck gilt als Frühlingsbote, aber nicht nur: ⇓ "S001" In vielen Wendungen wird Kuckuck, weil er einen schlechten Ruf genießt, synonym mit "Teufel" gebraucht (seit dem 16. Jahrhundert):
⊚⊚ beim Kuckuck; zum Kuckuck; in Kuckucks Namen; hol' mich der Kuckuck; plagt dich der Kuckuck; der Kuckuck ist los; ich schere mich den Kuckuck darum; du weißt (nicht) den Kuckuck davon. Umgangssprachlich seit ca. 1900
2 ›Siegel des Gerichtsvollziehers‹ (wobei der Wappenadler als Kuckuck ironisiert wird; doch vgl. auch S.A.L348 Siegmund A. Wolf, Rotwelsch 2988).
Kuckucksei v. a. übertragen ›hinterhältige und zweifelhafte Gabe‹, redensartlich
⊚ jmdm. ein Kuckucksei ins Nest legen ›ein zweifelhaftes Geschenk machen‹;
Kuckucksuhr ›hölzerne Wanduhr mit einem die Stundenzahl abrufenden Kuckuck‹ (1730 »im Schwarzwald erfunden«, L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt), auch ⇓ "S018" Gelegenheitsbildungen: Die Kuckucksoper, wißt ihr noch? Wir hatten doch diesen übertriebenen Kuckuck (Ch.Wolf, Sommerstück, 1989,31). Über den Kuckuck im Volksglauben L140 HWDA5,689ff.
kuckuck schallnachahmend für den Kuckucksruf, Kuckuck, Kuckuck ruft aus dem Wald / Frühling, Frühling wird es nun bald!(Anfang des Kinderliedes von Hoffmann von Fallersleben); auch Ruf im Spiel der Kinder (beim Verstecken).
⇓ "S053" ⇓ "S121" schallnachahmende Bezeichnung, zuerst niederdeutsch-mitteldeutsch (mittelniederdt. kukuk, niederländ. koekoek; vgl. lat. cuculus, altfranz. cucu); die ältere Bezeichnung des Vogels war Gauch (ahd. gauh). Es kommen auch Vermittlungsformen vor wie Guckgauch (vgl. L314 Hugo Suolahti, Vogelnamen 4ff.).1 ›heimischer Zugvogel, der seine Jungen von kleineren Singvögeln ausbrüten und aufziehen läßt‹ Du aber treibst schon in die Zeit dein Schrein, / o Kukuk, ins Vergehn – (A215 Rainer Maria Rilke, Gedichte aus den späten Jahren, 24). Der Kuckuck gilt als Frühlingsbote, aber nicht nur: ⇓ "S001" In vielen Wendungen wird Kuckuck, weil er einen schlechten Ruf genießt, synonym mit "Teufel" gebraucht (seit dem 16. Jahrhundert):
⊚⊚ beim Kuckuck; zum Kuckuck; in Kuckucks Namen; hol' mich der Kuckuck; plagt dich der Kuckuck; der Kuckuck ist los; ich schere mich den Kuckuck darum; du weißt (nicht) den Kuckuck davon. Umgangssprachlich seit ca. 1900
2 ›Siegel des Gerichtsvollziehers‹ (wobei der Wappenadler als Kuckuck ironisiert wird; doch vgl. auch S.A.L348 Siegmund A. Wolf, Rotwelsch 2988).
Kuckucksei v. a. übertragen ›hinterhältige und zweifelhafte Gabe‹, redensartlich
⊚ jmdm. ein Kuckucksei ins Nest legen ›ein zweifelhaftes Geschenk machen‹;
Kuckucksuhr ›hölzerne Wanduhr mit einem die Stundenzahl abrufenden Kuckuck‹ (1730 »im Schwarzwald erfunden«, L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt), auch ⇓ "S018" Gelegenheitsbildungen: Die Kuckucksoper, wißt ihr noch? Wir hatten doch diesen übertriebenen Kuckuck (Ch.Wolf, Sommerstück, 1989,31). Über den Kuckuck im Volksglauben L140 HWDA5,689ff.
kuckuck schallnachahmend für den Kuckucksruf, Kuckuck, Kuckuck ruft aus dem Wald / Frühling, Frühling wird es nun bald!(Anfang des Kinderliedes von Hoffmann von Fallersleben); auch Ruf im Spiel der Kinder (beim Verstecken).