Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Krebs
ahd. chrepaz(o), crebiz, mhd. krebez, verwandt mit ↑ "Krabbe" und ↑ "krabbeln". Als Bezeichnung des ⇓ "S222" Sternbildes und der Krankheit nach lat. cancer, griech. karkínos (1350 Konrad von Megenberg 320,33); ↑ "Tierkreiszeichen"; vgl. L140 HWDA. Daz virde zaichen haizzet der krebs, wanne deu sunne [›die Sonne‹] get danne hinder sich, als ain krebs (Die deutsche Sphaera, L374 ATB 90, 23). Spätmittelhochdeutsch und frühneuhochdeutsch ist Krebs Bezeichnung eines Brustharnischs nach der Ähnlichkeit mit der Schale des Krebses, mehrmals bei Luther, v. a. in übertragener Bedeutung: er wird Gerechtigkeit anziehen zum Krebs; angezogen mit dem Krebs der Gerechtigkeit. In der Buchhändlersprache v. a. im Plural ›unverkauft zurückgehende Bücher‹. Dazukrebsen mhd. kreb(e)zen ›Krebse fangen‹, dann auch ›herumtappen‹ (L308 Kaspar Stieler), heute umgangssprachlich ›nicht recht vorankommen‹ wie
herumkrebsen. Der Krebs geht rückwärts, daher
Krebsgang ›Rückschritt, ungünstige Entwicklung‹ (Luther; L059 DWb). Beim Kochen wird der Krebs rot, daher
krebsrot (im Gesicht), vor Anstrengung bzw. beim Erröten (Gotthelf; L059 DWb).
Krebsschaden (L169 Matthias Kramer 1678) zunächst für die Krankheit (griech.-lat. carcinoma), seit dem 18. Jahrhundert übertragen ›schwer zu beseitigendes Grundübel‹ (F.A223 Friedrich Schlegel, Lyceumsfragmente; 2,160).
ahd. chrepaz(o), crebiz, mhd. krebez, verwandt mit ↑ "Krabbe" und ↑ "krabbeln". Als Bezeichnung des ⇓ "S222" Sternbildes und der Krankheit nach lat. cancer, griech. karkínos (1350 Konrad von Megenberg 320,33); ↑ "Tierkreiszeichen"; vgl. L140 HWDA. Daz virde zaichen haizzet der krebs, wanne deu sunne [›die Sonne‹] get danne hinder sich, als ain krebs (Die deutsche Sphaera, L374 ATB 90, 23). Spätmittelhochdeutsch und frühneuhochdeutsch ist Krebs Bezeichnung eines Brustharnischs nach der Ähnlichkeit mit der Schale des Krebses, mehrmals bei Luther, v. a. in übertragener Bedeutung: er wird Gerechtigkeit anziehen zum Krebs; angezogen mit dem Krebs der Gerechtigkeit. In der Buchhändlersprache v. a. im Plural ›unverkauft zurückgehende Bücher‹. Dazukrebsen mhd. kreb(e)zen ›Krebse fangen‹, dann auch ›herumtappen‹ (L308 Kaspar Stieler), heute umgangssprachlich ›nicht recht vorankommen‹ wie
herumkrebsen. Der Krebs geht rückwärts, daher
Krebsgang ›Rückschritt, ungünstige Entwicklung‹ (Luther; L059 DWb). Beim Kochen wird der Krebs rot, daher
krebsrot (im Gesicht), vor Anstrengung bzw. beim Erröten (Gotthelf; L059 DWb).
Krebsschaden (L169 Matthias Kramer 1678) zunächst für die Krankheit (griech.-lat. carcinoma), seit dem 18. Jahrhundert übertragen ›schwer zu beseitigendes Grundübel‹ (F.A223 Friedrich Schlegel, Lyceumsfragmente; 2,160).