Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Krähe
ahd. kra, krawa, kraja, kraha, mhd. kræe, dafür gewöhnlicher kra, westgermanisch (engl. crow); unterschieden werden Rabenkrähe (›tiefschwarz‹), in Deutschland westlich der Mittel- und Oberelbe und Nebelkrähe (›tiefschwarz mit grauem Nacken, Rücken und Unterseite‹) östlich der Elbe; die Redensart eine Krähe hackt der andern kein Auge aus (↑ "hacken") bei Luther darumb kratzet kein kra der andern ein auge aus (L059 DWb).
krähen mhd. kræ(je)n (engl. crow) ⇓ "S121" lautmalerisch, vor allem vom Hahn, häufig redensartlich
danach kräht kein Hahnniemand interessiert sich dafür‹ schon im 16. Jahrhundert (vgl. L059 DWb); bei A222 Friedrich Schiller vom Kranich: Da rauscht der Kraniche Gefieder, / … / Die nahen Stimmen furchtbar krähn (Die Kraniche des Ibykus), spottend auf die menschliche Stimme übertragen bereits mittelhochdeutsch, bei G.A.Bürger harmlos er… kräht vergnügt in seinem gott / in dulci jubilo (L059 DWb), speziell wie ↑ "kichern" als Ausdruck der Freude ›geräuschvoll lachen‹ (↑ "lachen"), wie ↑ "meckern" und im Gegensatz zu ↑ "wiehern" gedämpfter: schiebt ihrs auf das kirmesbier, / dasz ich so vor freuden krähe (Voß; L059 DWb), heute vor allem auf Kleinkinder bezogen das Baby krähte vor Wonne (L097 GWb).
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