Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Kragen
mhd. (früher nicht nachzuweisen) krage schwaches Mask. , Plural Kragen, süddt. (ebenso österr. / schweiz. ) Krägen (auch Th.A183 Thomas Mann, Krull 177; zur genauen landschaftlichen Aufgliederung hierbei vgl. L066 Jürgen Eichhoff, Karte 4–79); urverwandt eventuell altirisch brage›Hals‹. Die ursprüngliche Bedeutung1Hals‹ ist allmählich hinter die abgeleitete
2den Hals bedeckendes Kleidungsstück‹ zurückgetreten. (1) erscheint mit deutlichem Bewußtsein noch einige Male im 18. Jahrhundert: den Kragen sich abzuschneiden(Wieland); es kam ihm ein spitziges Bein die Quer' in den Kragen (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Reineke Fuchs 10,223 nach der Vorlage). Verdunkelt in bestimmten Wendungen: es geht ihm an den Kragen; den Kragen daran setzen; deutlicher ist der ursprüngliche Sinn, wenn Kopf und Kragen verbunden werden; auch beim Kragen nehmen enthält die alte Bedeutung(1). ↑ "Geizkragen" neben ↑ "Geizhals". Veraltet Kragsteinaus der Mauer hervorragender Stein zum Tragen eines Balkens, auch als Untersatz dienend‹, bei Lessing, Goethe u. a.
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